Das Ende der Stadt? Technik wider den Trend zur Urbanisierung

Noch wachsen Städte unaufhaltsam, doch nach Ansicht eines Verkehrs-Experten könnte es damit bald vorbei sein. Bringt uns Technik zurück zur Natur?

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Teralytics-Mitgründer: Technologie könnte Trend zur Urbanisierung stoppen

(Bild: "lonesome highway" / NikiSublime / cc-by-2.0)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Bei der Konferenz Tech Open Air kommende Woche in Berlin wird als Referent unter anderem Georg Polzer erwartet, Mitgründer des Schweizer Daten-Unternehmens Teralytics. Der Titel seines Vortrags lautet „Keine Städte mehr im Jahr 2050? Wie KI urbanes Leben redundant macht“. In einem Interview mit Technology Review online erläutert Polzer vorab die Grundzüge dieser Vision und geht auch auf mögliche Probleme damit ein (siehe Das Ende der Stadt?).

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Teralytics erfasst anonymisiert die Bewegungen von hunderten Millionen Mobiltelefon-Nutzern in Europa, Asien und den USA und stellt diese Informationen Kunden wie den Betreibern von Verkehrsmitteln, Planern und Autoherstellern zur Verfügung. Aus den Daten gehe bereits heute hervor, dass es einen Trend zu Shared Mobility gibt, sagt Polzer.

Trotzdem seien die Bewegungen der Menschen „immer noch ziemlich unorchestriert“ – sie „fahren mit Autos herum, in denen vier Sitzplätze unbesetzt sind. Das dürfte sich schon in den nächsten fünf Jahren ändern“, so Polzer.

Auf längere Sicht erwartet Polzer, dass es eine Bewegung weg aus den Städten geben wird: „Denken Sie an Hyperloops, Drohnen oder fliegende Autos. Man kann dann im Prinzip in einer Hütte irgendwo im Schwarzwald wohnen und gesünder, grüner und weniger dicht leben. Wenn man etwas braucht, kann man es sich bringen lassen, wenn man an einen anderen Ort möchte oder muss, kommt man dort problemlos und schnell hin.“

Die Gefahr, dass die Ent-Urbanisierung mit modernster Technik nur einem kleinen Anteil der Bevölkerung zugutekommt, sieht Polzer nach eigenem Bekunden nicht: „Letztlich sorgen wir dafür, dass alle Teile der Bevölkerung Zugang zu günstigen, schnellen Transportmitteln erhalten. Neue Technik muss sich meiner Meinung nach daran messen lassen, ob sie zum Beispiel dabei hilft, eine öffentliche Investition von einer Milliarde Euro möglichst effizient einzusetzen.“

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)