Ausprobiert: Spielekonsole Odroid-Go

Der Odroid-Go kommt im Bausatz zum Selberschrauben und punktet vor allem als Bastelplattform für den Mikrocontroller ESP32.

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Ausprobiert: Odroid Go
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Helga Hansen
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Ihren zehnten Geburtstag feiern die Odroid-Hersteller von Hardkernel mit einer Spielekonsole zum Selberbauen. Statt einem Raspi-Konkurrenten basiert der Odroid Go auf dem Wifi-Mikrocontroller ESP32-WROVER und kann über die Arduino-Softwareumgebung programmiert werden. Zur Verfügung stehen 16 MB Flash-Speicher und 4 MB PSRAM, das Display hat 320 × 240 Pixel.

Unser Bausatz war dank der reich bebilderten Anleitung zügig zusammengeschraubt. Ein Lötkolben ist nicht erforderlich, nur Englischkenntnisse sind nötig. Das Plastikgehäuse hat innen eine kleine Macke, die man bei einem undurchsichtigen Gerät aber nicht sehen würden. Ein paar Schrauben waren sogar doppelt vorhanden. Um sich gegen enttäuschte Gesichter abzusichern warnt Odroid dabei mehrfach, das Display vorsichtig einzusetzen.

Zuviele Schrauben und ein extra Pad waren in unserem Kit dabei.

Mit der vorinstallierten Firmware emuliert der Go eine Reihe an Spielekonsolen – dafür benötigt man eine zusätzliche SD-Karte sowie Game-ROMs. Vielleicht lag es an der Sommerhitze, bei uns stürzte der Odroid Go beim Laden des ersten Spiels ab und startete anschließend gar nicht mehr. Bei den Kollegen vom Heise Shop trat ein ähnliches Problem auf, das sich mit einer neuen SD-Karte beheben ließ.

Aus dem Make-Testlabor

Die Make-Redaktion probiert viel mehr aus, als ins alle zwei Monate erscheinende Heft passt. Deshalb veröffentlichen wir auf unserer Webseite in loser Folge weitere Testberichte.

Besser lief die Programmierung über die Arduino-IDE. Der ESP32 im Odroid Go kann seit kurzem einfach über den Boardverwalter in die Programmierumgebung geladen werden. In der Liste taucht er dann als Odroid ESP32 auf. Neben den Treibern müssen die Odroid-Bibliotheken installiert werden. Die Anleitung für Linux funktioniert auch für Mac-Nutzer. Windows-Nutzer brauchen noch ein Programm für die Versionsverwaltung Git (siehe "Profi-Installation mit Git").

Danach stehen Beispielprogramme von Hello World bis zu Tetris zur Verfügung, die in der Doku ausführlich erläutert werden. So kann man mit den Lautsprechern, Buttons und Wifi rumspielen. Grundkenntnisse im Programmieren sollte man allerdings mitbringen, denn für absolute Einsteiger ist die Anleitung nicht geeignet. Am oberen Ende des Odroid Go kann eine Stiftleiste eingesteckt werden, über deren Pins weitere Bauteile wie LC-Displays und Ultraschallsensoren angeschlossen und ausprobiert werden können – ebenfalls mit Beispielcode. Auch die Programmierung über MicroPython ist möglich, erfordert aber etwas mehr Einrichtungsaufwand.

Wer einfach nur ein Daddelgerät möchte, braucht den Odroid-Go eher nicht. Inzwischen gibt es aus China eine Reihe an günstigen Spielekonsolen, in denen Emulatoren bekannter Gaming-Plattformen stecken. Stattdessen setzt die handliche Konsole auf das gute Gefühl des Selberbauens und ist vor allem eine vielseitige Bastelplattform rund um den Wifi-Mikrocontroller ESP32.

  • Der Bausatz wurde uns vom heise shop für den Test zur Verfügung gestellt.

(hch)