Katastrophenwarnungen: Bundesamt will künftig digitale Werbetafeln nutzen

In Krisenfällen sollen Warnungen auf Reklametafeln erscheinen. Außerdem sollen unterschiedliche Warn-Apps zusammengeführt werden und dieselben Meldungen zeigen.

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Katastrophenwarnungen: Bundesamt will künftig digitale Werbetafeln nutzen

(Bild: pixabay.com)

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Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe denkt über neue Wege nach, wie die Bürger in Krisenfällen informiert werden können. Dazu schließt das Bundesamt derzeit Vereinbarungen mit den Betreibern digitaler Reklametafeln, damit die Behörde darauf Warnungen anzeigen lassen kann. Das sagte der Präsident des Bundesamts Christoph Unger in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung.

Außerdem sei das Bundesamt beauftragt, die Alarmmeldungen auf Mobiltelefonen zu vereinheitlichen, sagte Unger der NOZ . Das heißt, jeder Bundesbürger solle gewarnt werden, egal welche App er auf seinem Handy habe. Das Bundesamt veröffentlicht seine eigene App "NINA", unter den Kommunen jedoch nutzen einige "Katwarn", andere wiederum "Biwapp".

"Fährt der Nordrhein-Westfale mit der Nina-App auf dem Smartphone nach Rheinland-Pflanz und ruft der dortige Landkreis Katastrophenalarm über Katwarn aus, muss diese Warnung auch auf der Nina-App landen", sagte Unger. Derzeit arbeite seine Behörde an der Umsetzung dieses Vorhabens.

Bei einem Amoklauf in einem Münchener Einkaufszentrum 2016 kam das Warnsystem von Katwarn an seine Kapazitätsgrenzen, als etwa 250.000 Benutzer Informationen darüber abriefen. In den USA wiederum gehen Warnmeldungen der Behörden direkt über die beteiligten Mobilfunknetze an sämtliche eingebuchten Handys in einem betroffenen Bereich, was etwa im Falle eines fälschlich gemeldeten Raketenangriffs auf Hawaii Anfang 2018 auch dementsprechend weitreichende Wirkung haben kann. (tiw)