c't zockt Spiele-Review - Deliver Us The Moon: Fortuna

Nur noch 20 Sekunden Sauerstoff! Schaffe ich es, die Lebenserhaltung zu reaktivieren? Im Adventure "Deliver Us The Moon" kämpft der letzte Astronaut um sein Leben und um die Rettung der Menschheit.

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c't zockt Spiele-Review - Deliver Us The Moon: Fortuna
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Rudolf Opitz

Das Indie-Adventure Deliver Us The Moon: Fortuna spielt in einer Zukunft, in der die Energiereserven der Erde verbraucht sind. Mittlerweile gibt es eine Siedlung auf dem Mond und eine neue Energiequelle, die den Fortbestand der Menschheit sichern soll. Über ein Energieübertragungsnetz wird die Erde vom Mond aus versorgt – bis eines Tages das Licht ausgeht. Vom Mond kommt kein Lebenszeichen mehr. Und keine Energie.

Jahre nach dem Blackout wagen die wenigen verbliebenen Mitarbeiter der World Space Agency einen verzweifelten Rettungsversuch: Der Spieler schlüpft in die Rolle eines WSA-Astronauten, der mit der letzten verbliebenen Rakete zum Mond fliegen soll mit dem Auftrag: Deliver Us The Moon.

Das Adventure stammt von dem kleinen niederländischen Entwicklerteam KeokeN Interactive, die sich 2016 über eine Kickstarter-Kampagne erfolgreich finanziert haben und Ende September 2018 den ersten Teil "Fortuna" des Adventures Deliver Us The Moon auf Steam veröffentlicht haben. Schon 2015 hatten sie in der Indie Arena auf der Gamescom mit der detailreichen Grafik des Spiels für Aufsehen gesorgt. Die ist wirklich sehenswert.

Deliver Us The Moon: Fortuna (19 Bilder)

Bei Deliver Us The Moon spielt man einen Astronauten, der die Energieübertragung vom Mond zur Erde wieder herstellen soll.
(Bild: Keoken Interactive)

Als erste Aufgabe muss der Spieler die Rakete startklar machen, wobei nur eine Kollegin per Funk einige Anweisungen gibt und vor einem nahenden Staubsturm warnt. Der Sturm ist dann auch dafür verantwortlich, dass der Kontakt mit dem Kontrollraum kurz nach dem Start abbricht. So ist der Astronaut auf sich alleine gestellt. Auf ihn warten zahlreiche Aufgaben wie das Ankoppeln an die Station Kilometer über der Mondoberfläche und die Aktivierung der Lebenserhaltung. Einige Aufgaben lassen sich entspannt erledigen, bei anderen zählt jede Sekunde – meist, weil die Luft knapp wird.

Neben den dringenden Aufgaben muss der Spieler Hinweise auf den Verbleib der Stationsbesatzung und auf die Ursache des Blackouts sammeln. Die Handlung ist – typisch für ein Adventure – linear, hält aber einige Überraschungen bereit. So findet der Spieler im weiteren Verlauf einen kleinen, ASE genannten Roboter als Sidekick.

Das Adventure überzeugt mit seiner sehenswerten Grafik und dichter Atmosphäre, die trotz Monstermangel teilweise an Alien erinnert. Die Energiestation ist in ihrer Dreidimensionalität der ISS nachempfunden. Die Steuerung über die Tastatur lässt sich leider nicht ändern – bei der Bewegung in Schwerelosigkeit helfen abgesehen von WASD weitere Tasten. Glücklicherweise unterstützt das Spiel auch Gamepads.

Stirbt man bei einer schwierigen oder zeitkritischen Aufgabe, geht es ab dem letzten Speicherpunkt weiter. Diese bestimmt allerdings das Spiel, eine manuelle Speicherfunktion gibt es nicht. Oft bleibt deshalb nur, die letzen Schritte noch einmal durchzuspielen.

Die Grafik von Deliver Us The Moon basiert auf der Unreal-4-Engine. Die erste Episode Fortuna läuft derzeit nur auf Windows-PCs (mindestens Windows 7, DirectX 11) und kostet auf Steam rund 20 Euro. Auf Kickstarter hatten die Entwickler auch eine Version für die XBox in Aussicht gestellt. Geplant sind insgesamt fünf Episoden – der Mond wird also noch einige Überraschungen bereithalten. (rop)