Untersuchung: Zahl der Tracker sinkt nach DSGVO

DSGVO sei dank: Die durchschnittliche Zahl von Trackern pro Website ist in den vergangen Monaten gesunken. Laut einer Studie profitiert davon vor allem Google.

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(Bild: dpa, Mascha Brichta/Symbolbild)

Lesezeit: 2 Min.

Seit die Datenschutz-Grundverordnung DSGVO anwendbar ist, schrumpft die durchschnittliche Zahl der Tracker pro Website. Im Zeitraum von April bis Juli 2018 ging die Anzahl der Tracker in der Europäischen Union um 3,4 Prozent zurück – das zeigt nun eine gemeinsame Studie von Cliqz und Ghostery (die seit zwei Jahren zusammengehören). In den USA sei der Trend jedoch gegenläufig: Hier gab es ein Plus von 8,29 Prozent in dem betrachteten Zeitraum. Tracker sammeln vor allem Daten zu Werbezwecken.

Die meisten Tracker sind weiterhin auf Nachrichtenseiten zu finden – im Durchschnitt sind es 12,4 Tracker. Im Vergleich zum April ist aber auch hier ein Rückgang zu verzeichnen, dieser liegt bei 7,5 Prozent. Auf E-Commerce-Seiten sank die durchschnittliche Zahl der Tracker um 6,9 Prozent auf 9,5 Tracker pro Seite. Reiseportale setzen durchschnittlich 10,7 Tracker pro Website ein, das ist ein Minus von 6,7 Prozent. Nur auf Banking-Seiten kamen mehr Tracker als im April zum Einsatz; es sind im Durchschnitt aber lediglich 2,6 Tracker pro Site. Das erfreuliche Fazit der Untersuchung: "Unterm Strich werden Nutzer innerhalb der EU tendenziell von weniger Trackern verfolgt".

In der EU sinkt die Zahl der Tracker pro Website – in den USA werden es immer mehr.

(Bild: Cliqz )

Die Daten für die Studie stammen von WhoTracks.me, einer Initiative von Cliqz und Ghostery. Die Seite stellt strukturierte Informationen zu Tracking-Techniken bereit. Die Statistiken basieren auf einer Auswertung von mehr als 500.000 Webseiten und 300 Millionen Seitenaufrufen. Für die Untersuchung der Tracker-Entwicklung in der EU haben die Autoren der Studie 2000 Webseiten analysiert, die von Europäern am häufigsten besucht werden.

Profiteur der aktuellen Entwicklung sei Google, argumentiert die Studie. Das Unternehmen "profitiert indirekt von den Auswirkungen der DSGVO auf den Online-Werbemarkt in Europa, die sich in einer stärkeren Konzentration auf wenige große Anbieter äußern." Google verfüge über die nötigen Ressourcen, alle Vorschriften der DSGVO einzuhalten. Seitenbetreiber würden auf "Nummer sicher" gehen und sich lieber von kleineren Werbepartnern trennen, die vielleicht Schwierigkeiten mit der DSGVO bekommen werden. Die Untersuchung zeigt, dass Googles Reichweite um 0,933 Prozent stieg, während die anderen AdTech-Anbieter Einbußen hinnehmen mussten. Facebook etwa verlor 6,66 Prozent, "kleinere Anbieter" insgesamt sogar 31,86 Prozent. (dbe)