Der Ebola-Impfstoff wird angenommen

Immer wieder Ebola-Ausbrüche. Der jüngste trifft eine von gewalttätigen Übergriffen gebeutelte Region in der Demokratischen Republik Kongo. Für Hoffnung in der Bevölkerung sorgt indes ein Ebola-Impfstoff.

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Von
  • Inge Wünnenberg

266 Erkrankte hat es leider bis heute im jüngsten Ebola-Ausbruch in Afrika gegeben. Zwar sind seit dem offiziellen Beginn des Ausbruchs im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo am 1. August nicht mehr als 168 Betroffene gestorben. Doch die bisher bekannte Mortalitätsrate der Krankheit von rund 60 Prozent konnte damit noch nicht recht gesenkt werden.

Zwar stehen für die Behandlung der Erkrankten in der Provinz Nord-Kivu insgesamt fünf Substanzen zu Verfügung. Aber sie befinden sich zum Teil noch in der Entwicklung, wie der Deutschlandfunk berichtete. Die örtliche Bevölkerung indes weiß das Engagement der Weltgesundheitsorganisation WHO zu schätzen. Da ist sich der Ire Mike Ryan, stellvertretender Generaldirektor des Notfallprogramms, sicher. Aber militärische Übergriffe von diversen Rebellengruppen machen die Region unsicher, worunter neben der Zivilbevölkerung auch die Hilfsorganisationen leiden.

Dennoch weiß Mike Ryan Erfreuliches zu berichten: Bei früheren Ebola-Ausbrüchen in Afrika war es zum Beispiel ziemlich schwierig, die Kontaktpersonen von Erkrankten zu verorten, zu dokumentieren und zu beobachten. Nun aber steht mit rVSV-ZEBOV ein experimenteller Impfstoff gegen die Viruskrankheit zur Verfügung. Wie die Ärztin Marylyn Addo vom Deutschen Zentrum für Infektionsforschung und dem Uniklinikum Hamburg-Eppendorf im Deutschlandfunk berichtete, erwies sich die Vakzine beim letzten großen Ebola-Ausbruch in Westafrika zum ersten Mal als wirksam.

Nun machen auch die WHO-Mitarbeiter in der Demokratischen Republik Kongo eine neue Erfahrung. Die Einstellung der Menschen zu den sogenannten Kontaktlisten ändere sich, seit sie von dem Impfstof gehört hätten, sagte Ryan jetzt der US-Webseite STAT: "Wollten die Leute früher nicht mit Kontaktlisten in Verbindung gebracht werden, fordern sie heute bisweilen geradezu ein, auf die Kontaktliste zu kommen", erzählt Ryan und fasst zusammen, "der Glaube an Impfungen wächst."

Noch mehr als bei der Heilung von Ebola-Patienten liegt im Impfen ein großes Potenzial für die Eindämmung des Ausbruchs. Die Hilfsorganisationen nennen das Prinzip Ringvaccinierung. Denn dabei werden um die Erkrankten herum alle Menschen und Kontaktpersonen geimpft. Es wäre schön, könnte die Epidemie damit von Vornherein in Schach gehalten werden. Und es könnte dieser gefährlichen Krankheit vielleicht ein wenig von ihrem Schrecken nehmen.

(inwu)