Hackbraten mit Chips

Die Automationswelle schwappt in die Gastronomie. Wir haben amerikanische Roboter-Restaurants im Selbstversuch getestet.

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Lesezeit: 13 Min.
Von
  • Steffan Heuer
Inhaltsverzeichnis

Wenn sich Techies des Themas Essen und Trinken annehmen, kommen seltsame Dinge heraus. Und nicht immer teilen andere ihren Geschmack. Im Sommer 2015 etwa machte das Start-up Eatsa Schlagzeilen. Bei ihm konnte man seine Quinoa-Bowl per App bestellen und dann in einem minimalistisch gestylten Restaurant aus einer Art Futterluke holen. In Berührung mit menschlichem Personal kam man dabei nie. Verführerisch vielleicht für Nerds, aber augenscheinlich nicht für den Rest der Menschheit.

Das Konzept sollte eigentlich als "Plattform für Restaurants" lizenziert werden, aber die ehrgeizigen Wachstumspläne erhielten rasch einen Dämpfer. Fünf Eatsa-Restaurants in New York, Washington und Berkeley mussten vergangenes Jahr schließen. Nur noch zwei Standorte in San Francisco sind geblieben. Denn so richtig einladend war die Nahrungsaufnahme nie – und billig ebenfalls nicht. Denn am Ende muss sich immer noch der Mensch um die Beschaffung und Zubereitung guter – und oft auch verderblicher – Zutaten kümmern.

Also versucht die nächste Generation der Tech-Restaurants nun, den Menschen ganz aus der Gleichung zu entfernen. Ihre Gründer wollen mit imposanten und teilweise überdesignten Maschinen Kochen und Servieren ohne Menschen zu einem unterhaltsamen Spektakel machen. Werbewirksam sollen so Prototypen entstehen, die sich mit gewissen Modifizierungen für den Einsatz in Großküchen oder an den diversen Standorten einer Kette eignen, weil sie in hoher Frequenz gleichbleibende Ware produzieren. In Zeiten steigender Löhne für Service- Angestellte könnte dies ein lohnendes Geschäftsmodell sein. Aber macht es dem Kunden Spaß? Unser Autor hat ausprobiert, wie es sich anfühlt, wenn statt Koch, Ober, Barista oder Barmann eine Maschine auftischt.