Neue Gesetze schreiben Datenverschlüsselung vor

Gesetze und EU-Verordnungen sollen Unternehmen und Behörden dazu zwingen, sensible Daten endlich zu verschlüsseln.

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Mit der Keule: Neue Gesetze schreiben Datenverschlüsselung vor

(Bild: dpa, Patrick Pleul)

Lesezeit: 16 Min.
Von
  • Klaus Schmeh
  • Udo Wichert
Inhaltsverzeichnis

Kaum jemand verschlüsselt seine Mails – obwohl sie damit effektiv vor Fremden Augen geschützt wären. Nach Untersuchungen der Westfälischen Hochschule ist gerade einmal jede fünfundzwanzigste E-Mail verschlüsselt. Wenn es um Dateiverschlüsselung geht, sieht die Sache nicht viel besser aus.

Nachdem die zahllosen Appelle von IT-Sicherheitsexperten, man solle doch endlich seine Daten verschlüsseln, nicht gefruchtet haben, hat sich inzwischen der Gesetzgeber eingeschaltet. Momentan laufen ein halbes Dutzend gesetzlicher Vorhaben, die das Verschlüsseln bestimmter Daten vorschreiben. Bei Zuwiderhandlung drohen im Extremfall sogar Haftstrafen.

Dass die Freiwilligkeit beim Verschlüsseln nun ein Ende haben soll, liegt – wenn auch nicht ausschließlich – an Whistleblower Edward Snowden. Er hatte als Administrator bei der NSA Zugriff auf zahlreiche Daten, die ihn inhaltlich nichts angingen, und konnte durch deren Verrat der NSA einen enormen Schaden zufügen (und allen anderen einen großen Dienst erweisen). Die zahlreichen Sicherheitsmaßnahmen, die die NSA getroffen hatte, liefen ins Leere, da Snowden diese im Rahmen seines Administratorenjobs umgehen konnte. Dabei ist durchaus bekannt, dass ein Großteil aller Angriffe auf die IT-Sicherheit von innen kommt – nicht nur bei der NSA. Mit Verschlüsselung könnte man vieles verhindern, wenn sie genutzt wird.