Wie die Werbebranche Nutzer im Netz trackt

Immer mehr Surfer verweigern Cookies, um dem Tracking zu Werbezwecken zu entgehen. Doch die Branche hat viele Möglichkeiten, Nutzer dennoch zu identifizieren.

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Wie die Werbebranche Nutzer im Netz trackt
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Torsten Kleinz
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Sie werden verfolgt! Denn im Internet steht jeder Nutzer unter Dauerbeobachtung: Werbenetze versuchen Surfer bei ihren Streifzügen von Website zu Website wiederzuerkennen und zu verfolgen – mit Cookies und in die Websites ihrer Partner eingebettete Skripte. Aus den beobachteten Gewohnheiten wollen sie Profile ableiten, um den Surfern maßgeschneiderte Werbung anzubieten.

Diese Schnüffelei geht Mozilla schon länger zu weit. Bereits seit zwei Jahren enthält Mozilla Firefox einen rudimentären Tracking-Schutz. Der ist in der Voreinstellung allerdings nur im Inkognito-Modus aktiviert. Ende August 2018 verkündete die Mozilla Foundation dann die große Lösung: Firefox soll Tracking-Code von Drittanbietern automatisch blockieren, der Anwender muss dazu nichts weiter unternehmen.

Diese radikale Maßnahme soll nicht nur die Privatsphäre der Nutzer besser schützen, sondern auch die Browser-Performance verbessern. Da Websites meist mehrere verschiedene Werbenetzwerke einsetzen, muss der Browser pro Seitenaufruf oft Dutzende Skripte nachladen. Die schiere Masse aktiver Inhalte bläst nicht nur das übertragene Datenvolumen auf, sondern verlangsamt auch den Browser selbst.