Ausprobiert: Maker Uno Plus und Maker pHAT

Die Maker Unos von Cytron machen den Einstieg ins Basteln mit Mikrocontrollern einfacher und bringen dafür mehr Zubehör auf den Boards mit.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 11 Kommentare lesen
Maker-Uno-Boards von Cytron.
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Tim Hartmann
Inhaltsverzeichnis

Der Maker Uno Plus ist der zweite Mikrocontroller von Cytron, der auf Basis des Arduino Uno gestaltet wurde. Cytron ist ein Unternehmen aus Malaysia, welches kleine Produkte für das digitale Lernen herstellt. Daher wurde der neue Maker Uno Plus wie sein Vorgänger, der Maker Uno, für den Unterricht optimiert – beide bringen nützliches Zubehör onboard mit, ähnlich wie der deutsche Calliope mini. Auch eine Aufsteckplatine für den Bastelrechner Raspberry Pi gibt es seit einer Weile, den Maker pHAT.

Der Unterschied zwischen Maker Uno und Maker Uno plus ist der neue USB-Seriell-Umwandler, weshalb nun keine Treiber mehr zusätzlich installiert werden müssen. Vieles, wie den Prozessor ATmega328P und den Großteil der Pins, teilen sich die Maker-Uno-Boards und der Arduino Uno. So können sie mit vielen Arduino-Uno-Shields betrieben werden. Eine Liste von kompatiblen Shields ist im Zweifelsfall auf der Hersteller-Website zu finden. Der Hauptunterschied zwischen Original und Nachbau ist die Reihe von LEDs, welche den Status der digitalen Pins anzeigen. Das bedeutet, immer wenn ein Pin Strom ausgibt, leuchtet die jeweilige Diode. Praktisch wird dies vor allem, wenn man auf Fehlersuche ist und nicht weiß, ob sein Programm oder seine Elektronik fehlerhaft ist.

Aus dem Make-Testlabor

Die Make-Redaktion probiert viel mehr aus, als ins alle zwei Monate erscheinende Heft passt. Deshalb veröffentlichen wir auf unserer Webseite in loser Folge weitere Testberichte.

Hinzugefügt wurden außerdem noch ein programmierbarer Knopf, sowie ein kleiner Buzzer, mit dem Töne und Melodien gespielt werden können. Die Maker Unos werden durch eine Micro-USB-Buchse mit Strom versorgt, zu der ein passendes USB-Kabel im Lieferumfang enthalten ist. Der extra Spannungsanschluss ist dafür weggefallen. Es sind auch Aufkleber enthalten, welche die Funktionen der Pins mit Farbcodes angeben.

Der etwas günstigere Maker Uno kann direkt aus der Pappschachtel betrieben werden, in der es geliefert wird. In ihr ist ein Loch für den USB-Anschluss vorgestanzt, über den die Programmierung und Spannungsversorgung erfolgen. Wer sich mit der Arduino-Programmierumgebung auskennt, findet im Deckel drei Ideen für erste Projekte, nur leider keinen Hinweis auf den Treiber für den CH340-Chip, der vor dem Einsatz heruntergeladen und installiert werden muss.

Ausprobiert: Maker Uno (9 Bilder)

Den Maker Uno kann man direkt aus der Pappschachtel betreiben.

Der Maker pHAT von Cytron ist eine Aufsteckplatine für den Raspberry Pi. HAT steht dabei für Hardware Attached on Top. Der Maker pHAT sorgt für eine Umverteilung der Pins vom Raspberry PI. So sind beispielsweise alle Stromversorgungs-Pins nebeneinander angeordnet wie auch alle GPIO-Pins. Diese sind wie bei den Maker Unos mit LEDs versehen, die den Status anzeigen. Außerdem wurden drei programmierbare Knöpfe sowie ein Buzzer hinzugefügt.

Das Beste ist jedoch, dass es durch den Maker pHAT möglich ist, den Pi über ein normales USB-Kabel zu bedienen. Man benötigt somit, wenn man den Raspberry Pi neu einrichtet, keinen extra Bildschirm mehr, sondern kann über USB direkt auf dem Pi arbeiten. Wenn man über Wlan programmieren möchte, die Zugangsdaten aber noch nicht auf dem Raspi gespeichert sind, kann man sie so schnell eingeben und losarbeiten.

Der Maker Uno Plus ist gerade für Arduino-Beginner zu empfehlen, da er die Fehlersuche verkürzt und viel Spaß bringt. Vor allem Anfängerprojekte sind mit weniger Aufwand zu realisieren. Für Schulen lässt sich der Maker Uno Plus auch empfehlen, da man sofort Programmieren kann, ohne vorher einen Schaltkreis zu bauen. Mit etwa 15 Euro ist der Maker Uno Plus günstiger als der normale Arduino Uno und eine gute Alternative. Noch günstiger ist der Maker Uno, bringt aber etwas mehr Aufwand mit sich. Wer die Boards mit Arduino-Shields nutzen möchte, sollte überprüfen, ob diese kompatibel sind.

Der Maker pHAT ist für jeden zu empfehlen, der erst mal mit dem Raspberry Pi programmieren und sich dann um das Anschließen weiterer Bauteile kümmern möchte. Weil man den Raspberry Pi mit dem Maker pHAT direkt über USB betreiben kann, ist er ebenfalls sehr praktisch für Einsteiger.

Die Boards wurden uns vom Hersteller für den Test zur Verfügung gestellt. (hch)