Make-Projektdateien auf GitHub finden und herunterladen

Make stellt Listings, CAD-Dateien, Schältplane und weiteres Material zu Projekten und Artikeln auf GitHub bereit. So klappt der Umgang mit dem Dienst.

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Screenshot von Make Magazin auf Github.
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Daniel Bachfeld
Inhaltsverzeichnis

Ab sofort stellt die Make-Redaktion die ergänzenden Dateien zu Heftprojekten über GitHub zur Verfügung. GitHub ist ein Dienst, der auf dem Versionierungssystem git aufbaut und um einen öffentlich zugänglichen, zentralen Server mit Weboberfläche ergänzt. Der Zugriff auf GitHub funktioniert völlig unkompliziert und ist weniger fehleranfällig als der früher für unsere Projektdateien genutzte FTP-Download. Zudem ist er flexiber und nahtloser, etwa beim Lesen im Browser, und ermöglicht es, Dateien nachvollziehbar zu aktualisieren.

Alle Dateien finden Sie wie gewohnt über den Kurzlink im Artikel. Nun stellen wir zu jedem Projekt einen Link ins jeweilige Repository zum Projekt auf github.com/MakeMagazinDE für Sie bereit. Das Repository umfasst alle Dateien rund um ein Projekt, neben Code, CAD-Dateien und ähnlichem sind dort auch eine Readme-Datei mit kurzer Beschreibung sowie zum Teil weitere Anleitungen und Erläuterungen zu finden. Dort können Sie mit dem Browser herumstöbern und in beliebige Verzeichnisse wechseln.

Die Option "Raw" zeigt Listings ohne Zeilennummer als ASCII-Text im Browser an.

Im jeweiligen Repository liegen die zu einem Projekt gehörenden Dateien, beispielsweise Arduino-Sketche, 3D-Druckdaten und Schaltpläne. GitHub kann den Inhalt vieler Datei direkt im Browser anzeigen, ohne dass Sie diese herunterladen und mit einem zusätzlichen Programm öffnen müssen. So kann man sich bequem Programm-Listings, Schaltpläne und Konstruktionszeichnungen im PDF-Format und Textdateien oder Bilder anschauen. 3D-Druckdaten im STL-Format lassen sich im Browser sogar zoomen und drehen. Für nicht unterstützte Formate ist weiterhin ein Download erforderlich, etwa Platinen-Dateien im .PCB- und .SCH-Format.

Im Browser lassen sich 3D-Druckdateien im STL-Format ohne Download anzeigen.

Wollen Sie schnell nur ein Listing aus dem Repository beispielsweise in die Arduino-IDE kopieren, klicken sie auf die jeweilige .ino-Datei und anschließend auf den Button Raw. Nun kopiert man den ohne Zeilennummern angezeigten Text (STRG-A, STRG-C) und fügt ihn in den lokalen Editor ein (STRG-V).

Wollen Sie stattdessen ein Repository vollständig herunterladen, nutzen Sie die Option Download ZIP unter dem Punkt Clone or download. GitHub packt nämlich auf Wunsch das gesamte Repository in eine ZIP-Datei. Klicken Sie dazu einfach auf Download ZIP und speichern Sie die ZIP-Datei auf der lokalen Platte.

Unter der Option "Clone or Download" finden sich die URL zum Repo sowie der Button zum Download als ZIP-Archiv.

GitHub fügt an den Namen der ZIP-Datei immer das Postfix -master an, um zu signalisieren, dass die Dateien der aktuellsten Version entsprechen. Sie können den Namen so belassen oder das Postfix einfach durch Umbenennen entfernen – es spielt normalerweise für den Inhalt des Archivs keine Rolle. Nach dem Download können Sie die Datei entpacken und auf alle Dateien lokal zugreifen, in Anwendungen laden, sie ändern, kopieren – was immer Sie wollen. Sollten Sie irgendwas irreparabel an den Daten verändert haben, entpacken Sie das Archiv einfach erneut und überschreiben die alten Daten.

Eleganter als mit dem Browser lässt sich GitHub jedoch mit einem lokalen git-Client nutzen. Den Client gibt es für Windows, macOS und Linux kostenlos. Unter Windows installiert das Setup-Programm eine Git-Bash und einen grafischen GUI-Client. Unter Linux installiert man git einfach über den Paketmanager nach, unter Ubuntu beispielsweise

sudo apt-get install git

Um das Repository auf die lokale Festplatte zu laden, genügt der Befehl git clone mit Angabe der URL des Repositories. Die genaue URL finden Sie unter unter Clone or Download. Der vollständige Befehl sieht dann beispielsweise so aus:

git clone https://github.com/heise/Internetradio.git

Anschließend liegen im Ordner Internetradio in der gleichen Struktur wie auf GitHub alle Dateien.

Sofern wir Updates zu einem Projekt auf GitHub veröffentlichen, können Sie diese leicht in das lokale Repository integrieren. Wechseln Sie in das Wurzelverzeichnis des Projekts, hier etwa Internetradio, und geben Sie git pull ein. Der Befehl bringt alle Dateien auf den aktuellsten Stand.

Mit einem git-Client kann man auch ohne Browser das Repository auf die lokale Platte kopieren und direkt von der Versionierung profitieren, inklusive Aktualisierung und der Option, Änderungen rückgängig zu machen.

Bei Fragen zu den Make-Projekten stehen Ihnen weiterhin unsere Foren zur Verfügung, außerdem freuen wir uns über Anregungen. (dab)