Google: Android-Nutzer haben die freie Browser-Wahl

Google überlässt europäischen Android-Nutzern die Wahl des Browsers und der Suchmaschine. Zuvor hatte die EU-Kommission eine Rekordstrafe verhängt.

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Android-Figur

(Bild: dpa, Christoph Dernbach)

Lesezeit: 2 Min.

Google gibt dem Druck der Europäischen Kommission nach und verdeutlicht europäischen Android-Nutzern ihre Wahlfreiheit. Künftig sollen Android-Smartphones ihren Besitzern vor Augen führen, dass sie sich Browser und Suchmaschine frei aussuchen können – es müssen ja nicht immer Chrome und Google sein. Existierende und neue Android-Geräte werden die Anwender aktiv vor die Wahl stellen. Das soll in den "nächsten paar Monaten" passieren, kündigte Google an. Damit reagiert das Unternehmen auf die Kritik der Europäischen Kommission. "Es ist zu begrüßen, dass Google seine Bemühungen intensiviert, und wir werden genau beobachten, wie sich die Auswahlmöglichkeit entwickelt", erklärte EU-Kommissarin Margrethe Vestager.

Android-Nutzer hatten schon immer die Möglichkeit, andere Browser zu installieren und als Standard-App festzulegen. Google merkt in seinem Blog an, dass der typische Android-User rund 50 zusätzliche Apps auf seinem Mobilgerät installiert. "Jetzt werden wir mehr tun, um sicherzustellen, dass Android-Handy-Besitzer über die große Auswahl an Browsern und Suchmaschinen informiert sind", verspricht Kent Walker, Senior Vice President of Global Affairs.

Die EU-Kommission hatte sich unter anderem daran gestört, dass die Hersteller von Android-Geräten gleich ein ganzes App-Paket auf ihre Geräte bringen müssen, wenn sie ihren Kunden Google-Dienste wie Google Maps anbieten wollen. Google argumentierte, dass es nötig sei, die Geräte mit einer Minimalausstattung an Apps zu versorgen. Andernfalls könnten die Nutzer die Dienste nicht sinnvoll verwenden.

Außerdem hatte die EU-Kommission die "Anti-Fragmentierungs-Vereinbarung" kritisiert. Demnach dürfen Anbieter von Geräten mit Google-Diensten nicht auch Smartphones mit abgewandelten Android-Versionen verkaufen. Im Sommer 2018 verhängte die EU-Kommission schließlich eine Rekordstrafe gegen Google – 4,3 Milliarden Euro sollte das Unternehmen zahlen. Als Reaktion auf die Bedenken der EU passte Google etwa die Lizenzen seiner Mobil-Apps an und splittete sie auf. "Ein wesentliches Merkmal von offenen und wettbewerbsfähigen Märkten ist der ständige Wandel", meint Kent Walker. (dbe)