Fokus Roboter: Die neue Artenvielfalt

Der Begriff Roboter stand anfangs für menschenähnliche Maschinen. Doch die Vielfalt an Robotern wächst stetig – und damit auch ihr Einfluss auf die Welt um uns herum.

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Fokus Roboter: Die neue Artenvielfalt

(Bild: Fotomontage: DLR, J. DelPetro/M.I.T./CSAIL, IIT, S. Bonblack u.M.R. Cutkosky/Stanford University u. S. Kim/M.I.T., Shutterstock)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Karsten Schäfer

Geht es um Roboter, herrscht eine merkwürdige Diskrepanz: So revolutionär viele Visionen von der Zukunft der Maschinen sind, so konservativ sind die Vorstellungen davon, wie diese künstliche Intelligenz künftig aussehen wird. Am Ende sind es immer entweder menschenähnliche oder maschinenähnliche Wesen – entweder haben sie Arme, Körper und ein Gesicht, oder sie gleichen Schweißgeräten, Bohrmaschinen, Staubsaugern, Autos usw.

Dem ist so seit dem Ursprung des Wortes „Roboter“. Der tschechische Schriftsteller Josef Čapek führte ihn 1921 in seinem Drama „R.U.R. – Rossum’s Universal Robots“ ein. Er beschreibt darin Kunstmenschen, die aus einem synthetischen „Protoplasma“ hergestellt sind. Den Begriff Roboter leitete er aus dem tschechischen Wort für Zwangsarbeit, „robota“, ab.

Was aber, wenn Roboter auch wie Fische, Dinosaurier oder sogar Pflanzen aussehen? Dann reißen wir wirklich die Käfige ein, in denen sie heute noch in den Fabriken stehen. Und lassen Roboter die Welt besiedeln. Sie ranken sich an Gebäuden empor, wie Barbara Mazzolai mit ihrer Forschung zeigt. In der Paläontologie könnten sie Dinosaurier zum Leben erwecken. So haben Forscher aus Deutschland, England und der Schweiz ein rund 300 Millionen Jahre altes Fossil mittels Robotertechnologie nachgebaut, um seinen Gang zu erforschen und mehr über seinen Lebensraum zu erfahren. Und sie tauchen in Universitäten als Lehrkraft auf. Der Marburger Linguistikprofessor Jürgen Handke etwa setzt den Roboter Yuki zur Unterstützung bei seinen Vorlesungen ein. Die Beispiele zeigen: Die heutige Robotik ist fast so vielfältig wie das Leben. Es geht um jegliche Interaktion von Informationstechnik mit der physischen Welt, bei der künstliche Intelligenz eine Rolle spielt. Roboter kommen uns damit so nahe wie nie zuvor.

ROBOTERTYPEN: Welchen Arten von Robotern gehört die Zukunft?

INTERVIEW: Ein Gespräch mit dem Linguisten Jürgen Handke und seinem Lehrroboter Yuki

PALÄONTOLOGIE: Der Urzeit mit Dino-Robotern auf der Spur

EVOLUTION: Roboter entwickeln sich selbst

SOFT ROBOTS: Die sanften Seiten der maschinellen Helfer

AUTOMATISIERUNG: Trotz mehr Robotern wächst die Produktivität nicht weiter. Was folgt daraus?

(ksc)