"Swatting": 20 Jahre Haft für Fake-Notruf mit tödlichen Folgen

Ein US-Amerikaner hat mehr als 50 Fälle von falschen Notrufen eingeräumt, mit denen die Polizei auf Nichtsahnende gehetzt wurde. Einer war gestorben.

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"Swatting": 20 Jahre Haft für Fake-Notruf mit tödlichen Folgen

(Bild: Shutterstock.com / weedezign)

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In den USA ist ein Mann zu insgesamt 20 Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er in mehreren Fällen falsche Notrufe getätigt hat, um die Polizei auf Unbeteiligte zu hetzen. In einem Fall hatte die an den vermeintlichen Ort des Verbrechens gelockte Polizei einen 28-Jährigen erschossen, den sie wegen eines solchen Anrufs für einen Geiselnehmer gehalten hatte. Der Fall hatte zum Jahreswechsel 2017 auf 2018 für Aufsehen gesorgt und das sogenannte "Swatting" in den Fokus der Öffentlichkeit gebracht.

Wie NBC News nun in Erinnerung ruft, war dem tödlichen Vorfall ein Streit zwischen zwei Internet-Computerspielern vorausgegangen. Die hätten sich über eine Partie "Call of Duty" in die Haare gekriegt, woraufhin einer der beiden den nun Verurteilten namens Tyler Rai Barriss den Auftrag zum Swatting gegeben habe. Barriss habe den anderen dann provoziert und zur Herausgabe einer Adresse gebracht. Dort wohnte er aber zu der Zeit nicht mehr.

Als Barris unter Vortäuschung einer Geiselnahme die Polizei dorthin lotste, erschien lediglich der nichtsahnende 28-jährige Bewohner und wurde erschossen. Er hatte Bewegungen gemacht, die vermuten ließen, dass er eine Waffe habe ziehen wollen, hatte es damals geheißen. Die Familie des Getöteten hat die Polizei und die Stadt Wichita (Kansas) wegen dieses Todes verklagt. Barris hat nun vor Gericht mehr als 50 solcher falschen Notrufe – wenn auch mit weniger dramatischen Folgen – eingeräumt und muss dafür 20 Jahre in ein Bundesgefängnis. (mho)