Alternative zum Steckbrett: Lochrasterplatine einfach verlöten

Ist das Steckbrett mechanisch überfordert, ist eine Schaltung auf einer Lochrasterplatine eine Alternative. Wir geben Tipps zur Herstellung der Lötverbindung.

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Handgestrickte Lochrasterplatinen
Lesezeit: 12 Min.
Von
  • Clemens Verstappen
Inhaltsverzeichnis

Die meisten kleineren Schaltungen werden wohl zuerst auf einem Steckbrett (englisch: breadboard) aufgebaut. Deren einfache Federkontakte sind aber nicht sehr zuverlässig. Oft genug kommt es zu Wackelkontakten und die schlechten Hochfrequenzeigenschaften können ebenso problematisch sein, sodass eine Schaltung nicht wie erwartet funktioniert.

Häufig wird dann im nächsten Schritt eine Schaltung auf einer Lochrasterplatine aufgebaut, um stabile Arbeitsbedingungen zu schaffen und um Messungen durchzuführen. An diesem Testaufbau können Bauteile bequem geändert oder ergänzt werden. Es lassen sich aber auch Prototypen und Einzelstücke auf diese Weise aufbauen und in einem Gehäuse dauerhaft betreiben.

Auch wenn es nicht den Anschein erweckt, lassen sich auf Lochrasterplatinen komplexe und dennoch qualitativ hochwertige Schaltungen realisieren. Zu Beginn der Digitalelektronik wurden einzelne TTL-Gatter mit dieser Verdrahtungstechnik insbesondere für Entwicklungsmuster aufgebaut. War die Funktion ausreichend getestet und alle Änderungen implementiert, wurde die gedruckte Schaltung entwickelt. Ein Testaufbau mit einer Lochrasterplatine ist nicht so flexibel wie ein Breadboard, jedoch können auch Kühlkörper, größere Bedienelemente, Steckverbinder und andere Bauteile verbaut werden, deren Anschlusspins nicht ins gängige Raster von 2,54 mm (was 0,1 Zoll entspricht) passen, in dem passende Löcher gebohrt werden.