Stratosphärenballons bringen Rekorde bei LoRaWAN-Übertragungen

Gleich zwei Mal wurde im Juli der Rekord bei Datenübertragungen über LoRaWAN gebrochen: Nun soll er bei 766 Kilometern liegen.

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Zwei Männer schauen auf einen blauen Kasten mit zwei kleinen Antennen.

Germán Martín und Jose Manuel Cuesta mit der Sonde PaPe I

(Bild: The Things Network)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Helga Hansen

Mit der Servet-IV-Mission habe man den eigenen Übertragungsrekord von 702 Kilometern gebrochen, heißt es vom The Things Network, dem offenen Netz zum Weiterleiten der LoRa-Daten. Innerhalb weniger Stunden sei er erst auf 741 und schließlich auf 766 Kilometer erweitert worden.

Die Rekorde entstanden im Rahmen des spanischen Citizen-Science-Projekts Servet, das Stratosphärenexperimente mit Wetterballons für Interessierte außerhalb des Wissenschaftsbetriebs möglich macht. Am 13. Juli wurden sieben unterschiedlich große Ballons gestartet, die für 20 Versuche beladen waren. Die Flugbahnen der Ballons wurde über das Things Network, über den Funkstandard LoRa selbst und APRS verfolgt. Letzteres ist ein Funk-System, das beim Einsatz in Stratosphärenballons zunehmend beliebt ist.

Der Ballon Diana I sollte über 10 Stunden auf bis zu 40 Kilometer Höhe steigen.

(Bild: The Things Network)

Signale der ersten Sonde, PaPe I, wurden während des Flugs mehrfach an Standorten über 700 Kilometer entfernt aufgenommen, so das Things Network. Mit 741 Kilometern Entfernung habe die portugiesische Hauptstadt Lissabon dabei die Nase vorn gehabt. Noch weiter funkte die ultraleichte Sonde Diana I, deren grundsätzliches Ziel der höchstmögliche Aufstieg auf über 40.000 Meter war. Aufgrund eines Sturms habe sie nur eine Höhe von 28 Kilometern erreicht und sei schließlich im Atlantik versunken. Ein LoRaWAN-Gateway in den französischen Alpen schnappte ihre Signale auf – mit 766 Kilometer Entfernung ein neuer Rekord. Die Rohdaten der Reisen gibt es beim Things Network zum Nachlesen.

Der vorige Weltrekord von 702 Kilometer bestand seit 2017. Damals startete der Wetterballon eines niederländischen Citizen-Science-Projekts. Nachdem er über die Grenze nach Deutschland geflogen war, wurde schließlich ein Datenpaket im polnischen Breslau (Wrocław) aufgezeichnet. (hch)