Marktforscher: Bis 2024 keinerlei Knappheit bei Rohstoffen für Akku-Produktion

In den nächsten fünf Jahren dürfte es trotz steil steigender Nachfrage genügend Batterie-Rohstoffe geben – doch die fernere Zukunft birgt Herausforderungen.

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Elektroauto, Akku, Anzeige

Dieser Akku hat noch Saft.

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

In Zukunft werden massenhaft Akkus für Autos und zur Stabilisierung der Stromversorgung mit erneuerbaren Energien gebraucht. Manche Beobachter befürchten deshalb, dass bald die dafür benötigten Rohstoffe ausgehen könnten. Die Beratungsfirma Wood Mackenzie vertritt allerdings eine ganz andere Ansicht: Zumindest bis 2024 sieht sie keinerlei Knappheit bei Lithium, Nickel, Kobalt, Mangan oder Graphit. Auch auf längere Sicht dürften die Reserven ausreichen, doch für ihre Erschließung sind frühzeitige Investitionen erforderlich, wie Technology Review online in "Batterie-Rohstoffe: Eine Frage des Preises" berichtet.

Lithium, Nickel und Kobalt werden vor allem für die Akku-Produktion benötigt, die nach übereinstimmenden Prognosen mehrerer Marktforscher viele Jahre lang rapide zunehmen wird. Interessanterweise sind die Preise für diese Materialien seit Beginn dieses Jahres trotzdem zum Teil drastisch gesunken, nachdem Spekulation über kommende Knappheit zuvor vor allem bei Kobalt zu erheblichen Ausschlägen nach oben geführt hatte. Speziell bei diesem Rohstoff kommt hinzu, dass Batterie-Hersteller mittlerweile dazu übergehen, einen geringeren Anteil davon und stattdessen mehr Nickel zu verwenden.

Die Prognosen der Beratungsfirma Wood Mackenzie bezüglich des Metallbedarfs für die Batterieherstellung.

(Bild: Wood Mackenzie)

Genau diese Verschiebungen bei Nachfrage und Preisen aber könnten auf längere Sicht zu Problemen führen: Rohstoff-Produzenten haben lange Vorlaufzeiten und können in diesem Umfeld nicht sicher wissen, in welchen Bereichen sich Investitionen langfristig auszahlen werden. Also warten sie mit neuen Projekten tendenziell ab, bis sie "längere Zeit über höhere Preise" beobachten konnten, wie Wood Mackenzie erklärt.

Allein bei Kobalt müsse die Branche jedes Jahr ein komplett neues "Greenfield"-Abbauprojekt starten, um die steigende Nachfrage dauerhaft decken zu können, sagt Gavin Montgomery, Research Director bei Wood Mackenzie. Dies müsse zum einen finanziert werden – und selbst wenn das gelinge, bleibe die Frage, ob ausreichend schnell genügend geeignete Vorkommen neu entdeckt werden können.

Mehr dazu bei Technology review online:

(sma)