KI und ML: Fußballbundesliga und Amazon Web Service kooperieren

Amazon Web Services ist künftig für die Spielstatistiken der Fußballbundesliga zuständig. Fans sollen zudem von "Personalisierung profitieren".

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Fans bei einem Fußballspiel im Stadion

(Bild: Shutterstock/Csaba Peterdi)

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Amazon Web Services (AWS) ist neuer offizieller Technologie-Provider der Fußballbundesliga. Die statistischen Daten der Spiele laufen ab der Rückrunde unter dem Titel "powered by AWS". Ausgewertet und erstellt werden sie mit Hilfe von Machine-Learning und Künstlicher Intelligenz (KI). Zunächst sollen Echtzeit-Statistiken in der Live-Berichterstattung eingebunden werden. Zudem heißt es, es gibt eine "umfassende Bereitstellung personalisierter Inhalte auf digitalen Plattformen".

Nach Angaben der Deutschen Fußball Liga (DFL) nutzen sie dafür etwa Amazon-Personalize, ein Machine-Learning-Service, der den Fans auf Basis ihrer Daten Videos und Ergebnisse zu Suchanfragen nach Clubs oder Spielern empfiehlt – und "weitere Inhalte anbietet". Ob in dieses Angebot auch personalisierte Werbung fällt, erklären die Partner nicht. Die erweiterten Informationen sollen plattform- und geräteübergreifend sein, also sowohl im Internet als auch am TV abrufbar.

Mit Amazon-Sage-Maker, ebenfalls einer Machine-Learning-Plattform, wollen die Kooperationspartner künftig Echtzeit-Vorhersagen zu Toren und Torchancen treffen und taktische Entscheidungen der Mannschaften voraussagen. Neben den aktuellen Daten werden dafür historische Daten aus mehr als 10.000 Bundesliga-Spielen ausgewertet.

DFL-Geschäftsführer Christian Seifert hält die Zusammenarbeit für einen zukunftsweisenden Schritt. Damit werde man auch künftig "ein weltweit herausragendes Fußballerlebnis in höchster Präsentationsqualität bieten". Und auch Andy Isherwood, Vizepräsident bei AWS, glaubt, man biete "den Fußballfans ein noch interessanteres Spieltagserlebnis". Da eingebettete Vorurteile bekanntermaßen oft in KI bestehen bleiben, könnte das aber auch bedeuten, die Statistik behauptet dann beispielsweise, Bayern München schießt immer mehr Tore als die gegnerische Mannschaft. Abgesehen davon, dass das gar nicht stimmt, braucht man für eine solche Vorhersage kaum ein kluges System. Dafür kann dank der Technik die Chance minimiert werden, die wichtigsten Situationen eines Spiels nur von der Toilette aus zu hören.

Künstliche Intelligenz ist auch bereits in der Lage, einen Spielbericht zu schreiben, der wie von Journalistenhand klingt. Mit Retresco kann man das, sowie mit einigen anderen KI-Systeme, im Browser einfach selbst testen. (emw)