Der IoT-Bienenstock

Imkerei mit technischer Unterstützung ist spannend und schont die Bienen. Ein Besuch bei einem Techno-Imker beschert interessante Einblicke in die Bienenwelt.

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Der IoT-Bienenstock

Die ESP8266-Platine, die Alexander Wilms für seine Zwecke entworfen hat.

(Bild: Ivan Marjanovic/Shutterstock.com)

Lesezeit: 20 Min.
Von
  • Heike Jurzik
Inhaltsverzeichnis

"Alles fing damit an, dass ich die Website meines Imkervereins betreuen sollte", erinnert sich Alexander Wilms, Imker aus Niederkrüchten in der Nähe von Mönchengladbach. Als Berater einer IT-Firma, die eine Monitoring-Software entwickelt, kenne er sich doch schließlich mit Technik aus, meinte ein Kollege aus dem Imkerverein Nettetal. Das mit der neuen Website hat dann eine Weile gedauert, aber die Kombination aus Imkern und Technik fand Alex sofort spannend.

Kurze Zeit später hörte er, dass andere Imker wie Markus Euskirchen und Clemens Gruber eine Bienenwaage und andere Überwachungslösungen konstruierten. Die beiden Berliner begannen bereits 2011 mit der Arbeit an Hiveeyes, einem Open-Source-Toolkit, das auf kostengünstige, stromsparende Hardware setzt. Diese ist nötig, will man minimalinvasiv imkern und möglichst viele Informationen über den Zustand des Stocks sammeln, ohne ihn öffnen zu müssen, was wiederum die Bienen stören würde.

Kurzinfo
  • Bienenstock-Überwachung per ESP8266, Wägezelle und Temperaturfühlern
  • Live-Daten per WLAN ins Netz bringen und aufbereiten
  • Wie Maker-Technik Hobby-Imkern hilft

Selbermachen spart hier eine Menge Geld, schlägt doch alleine eine handelsübliche Stockwaage mit 800 Euro oder mehr zu Buche. "Außerdem messen diese Geräte meist nur zweimal täglich, und das war mir zu wenig", sagt Alex. Als Monitoring-Experte legt er Wert auf eine engmaschige Überwachung und viele Daten, die er dann später mit der geeigneten Software auswerten kann. So kann er auch kleinere Veränderungen erfassen und schnell reagieren. Alex schaute sich die Projekte der Kollegen an, nahm Kontakt zu weiteren Techno-Imkern auf und entwarf schließlich sein eigenes Konzept. "Es gibt etliche Ansätze zum Überwachen von Bienen, aber jeder erfindet das Rad neu", berichtet er – offenbar liegt genau darin der Reiz. Learning by doing war sein Motto in all den Jahren. "Ich bin kein Programmierer, ich bin Admin. Und Ahnung von Elektronik habe ich auch nicht." Als ich ihn im Juni 2019 besucht habe, hatte ich allerdings einen anderen Eindruck – Vorhang auf für den Techno-Imker vom Niederrhein.

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