KWinFT: KDE Plasma-Entwickler erstellt Fork des Window-Managers KWin

Der Entwickler Roman Gilg war mit den Arbeiten an der zentralen Plasma-Komponente KWin Komponente unzufrieden und rief jetzt einen eigenen Fork ins Leben.

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KWinFT: KDE Plasma-Entwickler erstellt Fork des Window-Managers KWin

(Bild: KWinFT project / Roman Gilg)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Tim Schürmann

Innerhalb der Desktop-Umgebung Plasma bringt die Software KWin alle Fenster auf den Bildschirm. Da auf KWin zahlreiche Parteien Einfluss nehmen und der Window Manager zudem in vielen produktiv genutzten Systemen zum Einsatz kommt, wird die Komponente derzeit nur relativ langsam weiterentwickelt. Den Entwickler Roman Gilg wurmte das. Jetzt möchte er mit einem eigenen Fork namens KWinFT die Entwicklung deutlich schneller, dynamischer und mit modernen Methoden wie Continous Integration vorantreiben.

Insbesondere will Gilg die Wayland-Unterstützung verbessern. Zu KWinFT gehört daher mit Wrapland auch ein Fork der KWayland-Bibliothek. Bereits nachgerüstet hat Gilg unter anderem die Wayland Viewport Extensions sowie die Möglichkeit, den Bildschirminhalt zu drehen und zu spiegeln. Ungeachtet dieser Änderungen soll es jederzeit möglich sein, KWin in Plasma durch den Fork zu ersetzen, ohne an diesem Anpassungen vornehmen zu müssen. Gilg spricht in seiner Ankündigung des KWinFT-Projekts in diesem Zusammenhang von einem "Drop-in Replacement", das wiederum den Umstieg und das Ausprobieren erleichtert.

Der Fork entstand allerdings ohne den Segen der KWin-Entwickler. Der ehemalige KWin-Maintainer Martin Flöser hat sich in einem Blog-Beitrag bereits äußerst kritisch zu KWinFT geäußert. KWinFT dient zudem nicht als Spielwiese für neue Konzepte, sondern als eigenständiger Window Manager. Ob der Code von Roman Gilg irgendwann wieder in KWin zurückfließt, ist daher noch ungewiss. Sollten beide Projekte nebeneinander existieren, müssten Distributoren Pakete von gleich zwei Window Managern für KDE Plasma pflegen oder sich für einen von ihnen entscheiden.

Auch steht in den Sternen, ob der Fork dauerhaft vollständig zu KWin kompatibel bleibt. So gesteht Gilg in einem Kommentar, dass die Skripting-Möglichkeiten von KWin nicht "seine Spezialität" seinen und er froh wäre, wenn jemand anderes die entsprechenden Arbeiten in KWinFT übernehmen könnte.

Wer sich selbst ein Bild machen möchte, findet den KWinFT-Quellcode auf GitLab. Manjaro-Anwender können KWinFT einfach direkt ausprobieren, indem sie das Paket „kwinft“ aus dem Unstable Branch einspielen. Zurück zu KWin führt die Installation des entsprechenden "kwin"-Pakets. Weitere Details zu dem Fork erläutert Roman Gilg ausführlich in seinem Blog-Post.

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(ovw)