Internet der Dinge: HiveMQ schwärmt mit Kafka in der Cloud aus

Die HiveMQ Cloud bietet jetzt eine direkte Integration mit der Confluent Cloud, um Daten aus dem IoT über Kafka weiterzuverarbeiten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 4 Kommentare lesen
Internet der Dinge: HiveMQ schwärmt mit Kafka in der Cloud aus

(Bild: Shutterstock)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag
Inhaltsverzeichnis

Das deutsche Unternehmen HiveMQ hat eine Integration der hauseigenen MQTT-Cloud mit der Confluent Cloud angekündigt. Durch die Anbindung lassen sich die in der HiveMQ Cloud gesammelten IoT-Daten (Internet of Things) mit der Software zur Verarbeitung von Datenströmen Apache Kafka weiterverarbeiten.

Die Cloud-native MQTT-Plattform HiveMQ Cloud existiert seit Januar. Das Unternehmen hatte es als dritten Weg neben dem Aufsetzen einer eigenen Broker-Infrastruktur und der typischerweise mit einem Vendor-Lock-in verbundenen Wahl eines Cloud-Providers gestartet.

Apache Kafka kommt aufgrund seiner Spezialisierung auf die Verarbeitung von Datenströmen häufig im IoT zum Einsatz. Confluent ist als LinkedIn-Ausgründung der maßgeblicher Betreiber der Entwicklung von Apache Kafka und bietet mit der Confluent Cloud ein verwaltete Kafka-Streaming-Plattform in der Cloud an.

Die Ankündigung zur Integration verspricht eine einfache Konfiguration und Einrichtung. Außerdem erhalten Administratoren einen Einblick in die Datenströme über ein integriertes Monitoring. Die Integration ermöglicht die Nutzung aller Features von MQTT 3 und MQTT 5 inklusive der QoS-Levels (Quality of Service). Die Schnittstelle puffert die Nachrichten beim Broker, um Hochverfügbarkeit und Fehlertoleranz auch beim Ausfall eines Kafka-Clusters zu gewährleisten.

Beim Weiterleiten der IoT-Daten aus der HiveMQ Clolud an die Confluent Cloud passt das Integrationsmodul die Topics an.

(Bild: HiveMQ)

Die Zuordnung von MQTT Topics zu Kafka Topics lässt sich über MQTT Wildcards bewerkstelligen. In MQTT sind Topics die Themen, die ein Broker nutzt, um die Nachrichten für die Clients zu filtern. Topics sind hierarchisch aufgebaut und durch / unterteilt, beispielsweise als MeinSmartHome/Erdgeschoss/Wohnzimmer/Temperatur. Wildcards ersetzen eine oder mehrere Ebenen. Auch Apache Kafka setzt auf Topics zur Definition der Daten.

HiveMQ ist ein bayerisches Unternehmen, das 2012 unter dem Namen dc Square entstand und sich auf MQTT spezialisiert hat. 2019 hat es den Firmennamen dem zentralen Produkt angepasst: dem HiveMQ-Broker. Letzterer ist seit April 2019 auch in einer quelloffenen Community-Edition verfügbar.

Videos der building IoT 2020
Internet der Dinge: HiveMQ schwärmt mit Kafka in der Cloud aus

Im März 2020 fand in Essen die building IoT 2020 statt. Alle 36 Vorträge sowie die beiden Keynotes der Konferenz rund um das Internet der Dinge stehen als Online-Paket zur Verfügung. Bis zum 31. Juli beträgt der Einführungspreis 150 Euro, und danach kostet das Paket regulär 200 Euro.

Weitere Details zur Integration der HiveMQ Cloud mit der Confluent Cloud lassen sich der offiziellen Ankündigung entnehmen. Zum Start steht die Kombination ausschließlich über Amazon Web Services (AWS) zur Verfügung. Umsetzungen für Microsoft Azure und die Google Cloud Platform sollen in Kürze folgen.

Die Abrechnung erfolgt nach der genutzten Zeit, der Preis liegt bei 50 US-Cent pro Stunde. Eine kostenlose Testanbindung mit 100 GByte Datenvolumen ist verfügbar. Für den Einsatz ist ein existierender Confluent-Cloud-Account mit einem laufenden Kafka-Cluster erforderlich.

(rme)