Cloud-Entwicklungsumgebung Dirigible wechselt JavaScript-Engine und Editor

Eclipse Dirigible ist vor allem auf das Erstellen von Business-Anwendung und deren Anpassung im laufenden Betrieb (In-System Development) vorgesehen.

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Eclipse-Zeppelin wechselt die Engines: Dirigible 5 setzt auf GraalJS und Monaco
Lesezeit: 2 Min.
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  • Rainald Menge-Sonnentag

Die Eclipse Foundation hat Version 5.0 von Dirigible veröffentlicht. Die Cloud-IDE, deren Namen im Deutschen für Luftschiff oder Zeppelin steht, war vor gut fünf Jahren von SAP zur Eclipse Foundation gewandert. Sie ist vor allem auf das Erstellen von Business-Anwendung und deren Anpassung im laufenden Betrieb unter dem Schlagwort In-System Development vorgesehen. Dirigible kombiniert herkömmliche Programmierung mit Low-Code-Ansätzen.

Das aktuelle Release tauscht die bisherige JavaScript-Engine Mozilla Rhino gegen die Implementierung GraalJS aus, die auf die GraalVM von Oracle aufsetzt. Laut dem Dirigible-Blog verlief der Austausch erstaunlich geschmeidig: Die Umstellung des API-Layers auf die neue Engine sei ohne nennenswerten Aufwand möglich gewesen.

Als Grund für den Wechsel nennt das Dirigible-Team vor allem, dass Rhino in letzter Zeit bei den ECMA-Spezifikationen hinterherhinke, während GraalJS den Mitte Juni freigegebenen ECMAScript-Standard 2020 vollständig implementiere. Ein angenehmer Nebeneffekt der neuen Engine ist die Anbindung an die Chrome DevTools, die laut dem Dirigible-Team mit GraalJS ebenfalls ohne größere Mühen möglich war, während frühere Bemühungen der Integration über Rhino und die V8-Debug-API zu instabil waren.

Den Editor hat das Team ebenfalls ausgetauscht und das bisherige Eclipse Orion auf den von Microsoft entwickelten Monaco-Editor umgestellt, der die Grundlage von Visual Studio Code ist. Mit dem Wechsel befindet sich Dirigible in guter Gesellschaft: Eclipse Che hat in der letzten Hauptversion die auf Google Web Toolkit (GWT) basierte Entwicklungsumgebung durch Eclipse Theia ausgetauscht, das wiederum auf Monaco aufbaut.

Dank Xterm.js bringt Dirigible 5 ein Terminalfenster mit.

(Bild: Eclipse Foundation)

Eclipse Dirigible 5.0 hat zudem Xterm.js an Bord, eine in TypeScript verfasste Implementierung eines Terminalfensters für den Einsatz im Browser. Auch mit der Integration folgt Dirigible anderen namhaften Entwicklungsumgebungen: Sowohl Visual Studio Code als auch Eclipse Theia und damit Che setzen auf Xterm.js.

(Bild: Eclipse Foundation)

Weitere Neuerungen in Eclipse Dirigible 5.0 wie die erweiterte Git-Integration lassen sich dem Dirigible-Blog entnehmen. Das Team feiert in dem Beitrag den Aufstieg zum vollwertigen Eclipse-Projekt, der wohl mehr oder weniger parallel zum Release von Version 5 erfolgte.

Der Sourcecode der Entwicklungsumgebung findet sich auf GitHub. Im Oktober 2019 hat die Eclipse Foundation eine Arbeitsgruppe für Cloud-native Entwicklungstools gestartet, in deren Werkzeugkasten sich neben Dirigible unter anderem Che und Theia befinden.

(rme)