Magnetbänder: Fujifilm stellt 400-TByte-Tapes in Aussicht

Ein Wechsel von Barium- auf Strontiumferrit soll die Speicherdichte vervielfachen und die Tape-Entwicklung bis zur LTO-13-Generation vorantreiben.

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Magnetbänder: Fujifilm stellt 400-TByte-Tapes in Aussicht

(Bild: IBM)

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Fujifilm will in künftigen Generationen der Linear Tape Open (LTO) das Fertigungsmaterial wechseln, um die Partikel auf den Bändern zu verkleinern und folglich die Kapazität pro Magnetband drastisch zu erhöhen. Strontiumferrit soll etwa 224 Gigabit pro Quadratzoll erreichen – aktuelle LTO-8-Bänder, auch Ultrium 8 genannt, speichern mit Bariumferrit gerade mal 8 GBit/Zoll. Magnetbänder dienen primär zur Datensicherung in Form von Backups.

Strontiumferrit soll für 400 TByte große Magnetbänder reichen, wie Fujifilm-Mitarbeiter auf einer Pressetour gegenüber der Webseite Blocks and Files sagten. Aktuelle LTO-8-Bänder speichern 12 TByte. Die öffentlichen Roadmaps der zwei verbliebenen Tape-Hersteller Fujifilm und Sony reichen bis LTO-12 (Ultrium 12) mit 192 TByte, wobei jede Generation die Kapazität gegenüber dem Vorgänger verdoppelt.

Strontiumferrit würde folglich für LTO-13 mit 384 TByte reichen, danach müssen neue Materialien beziehungsweise Aufzeichnungstechniken her. Mittels Komprimierung steigt die Kapazität um den Faktor 2,5, was bei LTO-13 also 960 TByte ergäbe. Allerdings brauchen die Hersteller derzeit zwei bis drei Jahre zur Einführung neuer Generationen, sodass LTO-13 erst nach 2030 spruchreif sein dürfte.

Magnetbänder zeichnen sich durch einen niedrigen Preis aus: Der Preis pro Gigabyte unterschreitet bereits die Marke von 1 Cent, Festplatten kosten mindestens das Doppelte. Aufgrund der Laufwerkskosten für Magnetbänder in Höhe mehrerer Tausend Euro ist die Technik allerdings primär für Unternehmenskunden interessant. Dort übernehmen Roboter den Wechsel von Magnetbändern, um automatisiert Backups zu erstellen.

Für den Privatgebraucht reichen meist klassische Festplatten, die heutzutage bis zu 18 TByte speichern können. In Sachen Speicherdichte sind diese mit teils über 1 TBit/Zoll übrigens Magnetbändern weit voraus.

(mma)