Bayern: Neue Software gegen Cyberkriminalität soll Licht ins Darknet bringen

Bayerns Ermittler rüsten auf und wollen mit einer niederländischen Analyse-Software besser Kriminellen im Darknet auf die Schliche kommen.

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Bayern: Neue Software gegen Cyberkriminalität soll Licht ins Darknet bringen

(Bild: JARIRIYAWAT/Shutterstock.com)

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Mit einer neuen Software aus den Niederlanden wollen Bayerns Ermittler Licht ins sogenannte Darknet bringen und Kriminellen das Handwerk legen. Justizminister Georg Eisenreich (CSU) und die niederländische Forschungsgesellschaft TNO unterzeichneten am Montag eine Kooperationsvereinbarung. "Der Freistaat geht entschlossen gegen Cybercrime vor", sagte Eisenreich. "Eine digital vernetzte Welt bietet große Chancen, ist aber auch verwundbar."

Der Begriff Darknet wird meist für Hidden Services über den Dienst Tor verwendet, welcher für weitgehende Anonymität und Abhörsicherheit sorgen soll. Es gibt zahlreiche legale Angebote wie etwa Facebook oder die BBC, die mit .onion-URL erreichbar sind – aber eben auch kriminelle Marktplätze für den Handel mit Drogen, Waffen, Bildern von Kindesmissbrauch und ähnlichem.

"Technik verändert unsere Welt rasend schnell; Kriminelle erkennen schnell neue Möglichkeiten, wie sie das Dark Web bietet", sagte TNO Director National Security, Krishna Taneja. "Um diesen Bedrohungen entgegenzuwirken, sind Innovationen erforderlich."

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Der von TNO entwickelte "Dark Web Monitor" soll den Ermittlern der Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) helfen, ein genaueres Bild zu erlangen, was wo im Darknet zu finden ist und welche Querverbindungen dort bestehen. Unter anderem sammelt das Tool über Webcrawler-Technik Daten, die dann indexiert und visualisiert werden können. TNO arbeitet seit Jahren in diesem Bereich etwa mit Polizeibehörden wie Interpol zusammen.

Bayerns Justizminister forderte auch härtere Strafen. Zugelassen oder erweitert werden müssten die Möglichkeiten für Telekommunikationsüberwachung, Online-Durchsuchung und Verkehrsdatenspeicherung. Das Betreiben von Plattformen zum illegalen Onlinehandel müsse strafbar sein. Die Anfang 2015 bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg eingerichtete ZCB ist laut Eisenreich mit 15 Staatsanwälten und 3 IT-Spezialisten eine der größten Spezialstaatsanwaltschaften Deutschlands. (mit Material der dpa) / (axk)