AMD übernimmt FPGA-Riesen Xilinx für 35 Milliarden US-Dollar

Die teuerste Übernahme in AMDs Firmengeschichte: Der Chiphersteller nutzt die hohe Börsenbewertung, um 35 Milliarden US-Dollar aufzuwenden.

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Xilinx' FPGA-Beschleuniger Alveo U50 als PCIe-4.0-Steckkarte.

(Bild: Xilinx)

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AMD bestätigt Gerüchte um eine geplante Xilinx-Übernahme. Rund 35 Milliarden US-Dollar lässt sich der Chiphersteller den weltweit größten Anbieter von programmierbaren Logikchips (Field Programmable Gate Arrays, FPGAs) kosten. Das entspricht umgerechnet knapp 30 Milliarden Euro. Sofern Aktionäre und Behörden zustimmen, wollen beide Unternehmen die Transaktion bis Ende 2021 abschließen.

Die Kosten stemmt AMD mit Hilfe der hohen Firmenbewertung an der Börse (zum Vergleich: AMD erwirtschaftet zwar nur einen Bruchteil des Gewinns des Hauptkonkurrenten Intel, ist an der Börse mit mehr als 80 Milliarden Euro aber in etwa halb so viel wert). Xilinx' Anteilseigner werden mit AMD-Aktien bezahlt: Sie bekommen für jede Xilinx-Aktie 1,7234 AMD-Aktien. Die Bewertung liegt folglich bei etwa 143 US-Dollar beziehungsweise 121 Euro pro Xilinx-Aktie.

Bisherigen AMD-Aktionären gehören künftig 74 Prozent des zusammengeschlossenen Unternehmens; Xilinx-Aktionäre kommen auf 26 Prozent. Lisa Su bleibt als CEO bestehen, der bisherige Xilinx-CEO Victor Peng leitet künftig die FPGA-Sparte.

AMD erweitert mit der Übernahme das eigene Unternehmensfeld: Xilinx entwickelt programmierbare Logikchips unter anderem für 5G-Basisstationen, autonom fahrende Autos, KI-Beschleuniger, Raumfahrt und die US-Waffenindustrie. Für AMD dürften vor allem KI-Chips, FPGA-Beschleunigerkarten und die kommenden Adaptive Compute Acceleration Platforms (ACAPs) interessant sein, um das Server- und Semi-Custom-Geschäft auszuweiten.

Xilinx' Packaging-Expertise für Multichip-Prozessoren könnte zudem den CPU- und GPU-Sparten nützen. Das kombinierte Unternehmen beschäftigt künftig 13.000 Ingenieure und kommt auf jährliche Forschungsausgaben von 2,7 Milliarden US-Dollar.

(mma)