SiFive HiFive Unmatched: RISC-V-Entwicklerboard mit 8 GByte RAM und PCIe 3.0

SiFive will eines der ersten Linux-tauglichen Developer-Systeme für RISC-V für unter 700 US-Dollar verkaufen.

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SiFive HiFive Unmatched mit RISC-V-Prozessor

(Bild: SiFive)

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Das Mini-ITX-Mainboard HiFive Unmatched ist mit dem RISC-V-Prozessor SiFive Freedom U740 bestückt, der vier Linux-taugliche RV64GC-Kerne enthält. Der FU740 bindet 8 GByte RAM an sowie einen weiteren Controller, der PCI Express 3.0 bereitstellt.

Das HiFive Unmatched hat einen PCIe-3.0-x8-Slot – etwa für eine Grafikkarte – sowie zwei M.2-Fassungen, eine mit PCIe 3.0 x4 für eine SSD und eine mit PCIe 3.0 x1 für WLAN/Bluetooth. Außerdem gibt es Gigabit Ethernet sowie USB 3.2 Gen 1 und eine MicroUSB-Buchse fürs Debugging.

Registrierte Entwickler sollen das SiFive HiFive Unmatched "bald" für 665 US-Dollar vorbestellen können; den Liefertermin nennt SiFive-Marketingchef James Prior im Blog bisher nicht.

Das SiFive HiFive Unmatched soll die Verbreitung der RISC-V-Technik fördern, indem es mehr Programmierern eine bezahlbare Linux-Plattform bereitstellt. Das Board kommt mit einer MicroSD-Karte mit vorinstalliertem "Linux", das Prior nicht näher spezifiziert.

Die vier RV64GC-Kerne im SiFive Freedom Unleashed 740 (FU740) entstammen der 2018 vorgestellten SiFive-Familie U74, deren Performance SiFive grob mit der des 2017 vorgestellten ARM Cortex-A55 (Ananke) vergleicht. Letzterer steckt als besonders effizienter Rechenkern auch in aktuellen Smartphone-SoCs wie dem Qualcomm Snapdragon 690.

SiFive hatte 2018 das Entwicklerboard HiFive Unleashed mit Freedom U540 herausgebracht. Dieser Chip ist dank RV64GC-Kernen zwar ebenfalls Linux-tauglich, doch das HiFive Unleashed kostete knapp 1000 US-Dollar und benötigt zum Anschluss von PCIe-Geräten noch ein deutlich teureres FPGA-Zusatzboard. Letzteres ist bei Crowdsupply auch nicht mehr verfügbar.

Noch lieferbar ist das Arduino-kompatible HiFive1 für knapp 60 US-Dollar; die RV32-Kerne des darauf sitzenden SiFive FE310 sind aber für Echtzeitbetriebssysteme gedacht. Der Chip kam auch auf dem Arduino Cinque zum Einsatz. Entwicklerboards mit dem chinesischen RISC-V-Mikrocontroller GigaDevice GD32V gibt es aber schon für wenige Euro.

Das Projekt RIOS arbeitet derzeit am PicoRio mit RV64GC-Chip, der sich am Raspberry Pi orientiert. (ciw)