Für gute Haftung: Oberflächenvorbereitung mit Kaltplasma
Gute Haftung ist wichtig beim Kleben, Lackieren und 3D-Druck. Mit einer Kaltplasmabehandlung läßt sie sich verbessern.
- Heinz Behling
Kleben, Lackieren und 3D-Drucken ist nur dann erfolgreich, wenn die beteiligten Materialien gut aneinander haften. Immer wieder gibt es jedoch problematische Kombinationen, die sich nur schwierig miteinander verbinden lassen. Als Beispiel sei nur der 3D-Druck mit ABS-Filamenten genannt. Da ABS sich bei Temperaturänderung stark ausdehnt beziehungsweise schrumpft, ist die Haftung schon während des Drucks auf der Druckplatte schwierig. Die Folge: Warping, also das Ablösen des Objekts vom Druckbett während des Druckvorgangs.
Eine Behandlung der Druckbett-Oberfläche kann da helfen: Mit einem durch Hochspannung erzeugtem Kaltplasma (ionisiertes Gas) wird zusätzlich Energie auf die Oberfläche aufgebracht, was die Haftung in vielen Fällen erhöht.
Solch eine Behandlung ist mit dem Plasma-Handgerät PZ3 von Relyon Plasma überrall möglich: Das kleine Gerät arbeitet mit Luft als Arbeitsgas. Ein Piezo-Transformator erzeugt die erforderliche Hochspannung, mit deren Hilfe die Luft ionisiert und somit zum Plasma wird. Der PZ3 muss lediglich über die entsprechende Oberfläche geführt werden und aktiviert sie dabei. Die Leistung des Geräts läßt sich für empfindliche Oberflächen auf bis zu 40 Prozent reduzieren.
Dem Geräte-Set im stabilen Kunststoffkoffer zum Preis von 2400 Euro liegen außer einem Steckernetzteil noch zwei wechselbare Module bei, je eines für elektrisch leitende und nichtleitende Oberflächen. Auf Anfrage stellt der Hersteller auch Leihgeräte zur Verfügung.
Die Bedienung erfolgt über Drucktasten, eine Farbdisplay zeigt die Einstellungen an.
Bei Versuchen in der Redaktion konnte das Warping von ABS deutlich verringert werden. Allerdings zeigte sich dabei auch, dass für die Arbeit mit dem PZ3 eine Abzugvorrichtung dringend zu empfehlen ist, die das in großer Menge entstehende Ozon noch in Düsennähe des Geräts absaugt.
(hgb)