E-Perso als digitale Identität: Merkel trifft Unternehmensvertreter

Statt sich mit Facebook und Google bei anderen Diensten anmelden zu können, möchte Bundeskanzlerin Angela Merkel eine deutsche Alternative schaffen.

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(Bild: Bartolomiej Pietrzyk/Shutterstock.com)

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Die digitale Identität soll nicht länger großen IT-Konzernen aus den USA überlassen werden: Statt sich mit den Konten von Facebook, Google und Co bei anderen Diensten anzumelden, ist geplant, dies mit dem Personalausweis machen zu können.

Wie das Handelsblatt berichtet, hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Staatsministerin Dorothee Bär und Unternehmensvertretern von unter anderem der Bahn, Deutscher Telekom, BMW, Zalando, Lufthansa und der Commerzbank getroffen. Für Europas digitale Souveränität sei es wichtig, dass die beim und nach dem Log-in anfallenden Daten "in Europa bleiben und nicht an ausländische Plattformen abfließen", wird Bär in dem Artikel zitiert.

Nun will die Bundesregierung möglichst eine EU-weite Lösung haben, um den Bürgern eine Alternative zu bieten. Im Gespräch ist, den Personalausweis mit Chips weitläufig online nutzen zu können. Schon zur Einführung des E-Persons 2010 hieß es, dass damit das sichere Ausweisen im Internet möglich werden sollte. Android-Geräte und iPhones können die eID inzwischen auslesen, genutzt wird das jedoch kaum. Bisher lässt sie sich vor allem für Behördengänge wie die Beantragung von Kindergeld und Bafög oder Kfz-Zulassungen nutzen. Auf Samsung-Geräte soll der elektronische Personalausweis noch in diesem Jahr kommen.

Der Telefónica Deutschland Chef, Markus Haas, sagte dem Handelsblatt, dass die Mobilfunker eine zentrale Rolle dabei spielen und über die eSIM-Karte einen sicheren Speicherplatz für den digitalen Identitätsnachweis anbieten könnten. Die Autohersteller sollen als Einsatz-Optionen ihre Car-Sharing-Angebote und den Abschluss von Finanzierungen genannt haben.

Um den E-Perso attraktiver zu machen, hält Dorothe Bär es für sinnvoll, möglichst viele Anwendungsfälle in der Wirtschaft zu schaffen, da die Bürger zu wenig Berührungspunkte mit Behörden hätten. 76 Prozent der Bundesbürger sollen derzeit im Besitz des E-Perso sein.

(emw)