Dezember-Release von Raspberry Pi OS bringt bessere Multimedia-Wiedergabe

Mit dem neuen Update gibt es Verbesserungen bei Audio- und Videowiedergabe, CUPS vorinstalliert und mehr Barrierefreiheit in den Anwendungen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 34 Kommentare lesen
Screenshot Raspberry Pi Imager: Fenster mit Himbeere und drei Buttons "Choose OS", "Choose SD Card" und "Write"
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Helga Hansen

Zum Ende des Jahres spendiert die Raspberry Pi Foundation ihrem Betriebssystem für den Bastelrechner traditionell noch ein Update, so auch an diesem Wochenende. Die neue 32-Bit-Version des Raspberry Pi OS (früher als Raspbian bekannt) soll insbesondere die Wiedergabe von Ton und Videos verbessern – ob für Videokonferenzen oder Barrierefreiheits-Apps.

Die erste Neuerung des Raspberry Pi OS betrifft den Browser Chromium, der jetzt in Version 84 mitgeliefert wird. Nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie habe man hier an der Videowiedergabe geschraubt: Streaming-Dienste wie YouTube sollen nun flüssiger laufen, ebenso verschiedene Programme für Videokonferenzen. Endgültig rausgeflogen ist dafür der Flash Player, der ab Ende des Jahres auch von Hersteller Adobe nicht weiter entwickelt werden wird.

Auch im Bereich Sound tut sich beim Einplatinenrechner Raspi etwas: Hinter den Audio-Einstellungen steckt nun die Software PulseAudio, die unter anderem Bluetooth direkt unterstützt. Damit kann der Ausgabe-Kanal künftig während der Wiedergabe von Ton gewechselt werden – ebenfalls eine nützliche Funktion bei Multimedia-Einsätzen und Videokonferenzen. Außerdem ist so der Einsatz von Screen Readern möglich, die von blinden und kurzsichtigen Usern oft verwendet werden, um Programme vorgelesen zu bekommen. Die Audioausgabe kann einfach und bequem auf Hörgeräten mit Bluetooth erfolgen. Bedenken wegen der Zuverlässigkeit von PulseAudio habe man inzwischen nicht mehr, so die Foundation.

Mitgeliefert wird künftig ebenso das Drucksystem CUPS (Common Unix Printing System), das bisher nur nachinstalliert werden konnte. Wie bei Linux auch an anderen Stellen üblich, funktioniert damit nicht unbedingt jeder Drucker – im Test der Foundation hätten sich aber viele, besonders ältere, Drucker direkt nutzen lassen. Schließlich wurde allgemein an der Barrierefreiheit gearbeitet und besonders die Installation des Screen Readers Orca vereinfacht. Wer das frisch vorgestellte, offizielle Kühler Kit bereits im Einsatz hat, kann sich noch über neue Anschlussoptionen freuen. Das Update gibt es ab sofort zum Download bei der Foundation: über den Imager oder direkt, als abgespeckte Lite-Version, Desktop-Version oder Komplettpaket mit empfohlener Anwendungssoftware. (hch)