Qt Design Studio 2.0 überarbeitet die Oberfläche und wertet Abstürze aus

Das Werkzeug zum Design von UIs bringt neben äußerlichen Anpassungen eine Anbindung an Figma. Zwei Mechanismen sollen Qt bei der Weiterentwicklung helfen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 10 Kommentare lesen

(Bild: metamorworks/Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag
Inhaltsverzeichnis

Die Qt Company hat Design Studio 2.0 veröffentlicht. Das Werkzeug setzt auf der Entwicklungsumgebung Qt Creator auf und soll die Zusammenarbeit zwischen Designern und Entwicklern verbessern. Zu den Neuerungen der zweiten Hauptversion gehören sogenannte Logic Helpers zum Umsetzen einfacher Abläufe. Außerdem hat das Team die Steuerung von 2D-Effekten neu gestaltet. Schließlich sollen Telemetrie und Crashdumps bei der Weiterentwicklung und Qualitätssicherung von Qt Design Studio helfen.

Die Benutzerschnittstelle stand wohl besonders im Fokus für Design Studio 2.0. Unter anderem ist es nun möglich, einzelne Items in der Navigator-Ansicht zu sperren, um Änderungen an ihnen zu verhindern. Außerdem lässt sich die Reihenfolge der Items umkehren, die üblicherweise dieselbe ist wie im QML-Code (Qt Modeling Language). Die umgedrehte Reihenfolge entspricht eher dagegen derjenigen von Photoshop oder Illustrator.

Thumbnails sollen beim Finden eigener Komponenten helfen, und beim Überfahren mit der Maus erscheint eine Detailansicht.

(Bild: Qt)

Das neue Rotationswerkzeug ermöglicht das Drehen von Items im Form-Editor, ohne wie bisher erforderlich den Property-Editor aufzurufen. Designer können zudem für eigene Komponenten Thumbnails erstellen, um sie in der Übersicht wiedererkennbar zu halten. Beim Überfahren mit der Maus zeigt Qt Design Studio eine detaillierte Vorschau der Komponente.

Sogenannte Logic Helpers bringen Code für Standardaufgaben wie das Umwandeln von Zahlen in Zeichenketten, bidirektionale Bindungen oder logische Operatoren. Damit soll sich für typische Anforderungen das Schreiben eigenen JavaScript-Codes erübrigen. Die Logic Helpers lassen sich direkt in den Navigator ziehen und sind nur dort verfügbar, da sie keine sichtbaren Items, sondern logische Verknüpfungen repräsentieren.

Logic Helpers bieten Code für diverse Operationen wie Umwandlungen oder Mapping.

(Bild: Qt)

Die 2D-Effekte sind nicht wie in Qt Designer 1.x als Qt Quick Items implementiert, sondern sind nun Kindobjekte der Items, für die sie gelten. Effekte lassen sich aus der Library auf Items ziehen. Allerdings kann jedes Item nur einen Effekt besitzen. Um mehrere Effekte zu kombinieren, müssen Designer für jeden einzelne Items übereinander stapeln.

Zwei Ergänzungen sollen der Weiterentwicklung von Qt Designer dienen: Telemetrie und Crashdumps. Das Plug-in Telemetry zeichnet Informationen über die Nutzung des Tools auf. Laut der Qt Company sind alle Daten pseudonymisiert, und das Plug-in überträgt keine persönlichen Daten wie Namen, IP- oder MAC-Adressen sowie Projekt und Pfadnamen. Allerdings nutzt es wohl Informationen der Klasse QUuid, um Zuordnungen von Daten zu Nutzern zu treffen.

Das Telemetrie-Plug-in ist standardmäßig deaktiviert, und laut Qt Company erhalten Nutzer beim Aktivieren einen vollständigen Überblick über die übermittelten Informationen. Außerdem können sie steuern, welche Daten das Tool übertragen soll beziehungsweise darf.

Ebenfalls neu ist die Integration von Google Crashpad zum Speichern und Übermitteln von Crash-Reports. Auch hier müssen Nutzer aktiv der Übermittlung zustimmen, zumal der Crashdump mit dem Speicherabbild von Qt Design Studio potenziell sensible oder zumindest eindeutig identifizierbare Daten wie Projektnamen enthalten kann.

Neu ist zudem eine Bridge zum teambasierten Vektorgrafikeditor Figma, die bisher als Technical Preview gekennzeichnet ist. Sie arbeitet mit der Desktop-Version von Figma zusammen und arbeitetet ähnlich wie die Qt Bridge for Sketch. Designer können damit Inhalte aus Figma direkt in Qt Design Studio verwenden. Die Anbindung an das frisch erschienene Cross-Plattform-Framework Qt 6 gilt derzeit noch als experimentell. Die Umsetzung erfordert je nach Projekt zusätzliche Anpassungen.

Details dazu finden sich ebenso wie Informationen zu weiteren Neuerungen in Qt Design Studio 2.0 im Beitrag auf dem Qt-Blog.

(rme)