Fab City Hamburg: Millionenförderung für neue OpenLabs

In Hamburg sollen in den nächsten Jahren sechs neue OpenLabs entstehen, in denen neue urbane Wertschöpfung und lokale Produktion erprobt wird.

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Logo "Fab City Hamburg" vor der Speicherstadt.

(Bild: Fab City Hamburg)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Helga Hansen

In den kommenden vier Jahren sollen in Hamburg voraussichtlich sechs neue OpenLabs entstehen, die in unterschiedlichen Themenfeldern neue Produktionsmethoden möglich machen. Das Projekt der Helmut-Schmidt-Universität (HSU) wird vom Bund mit insgesamt neun Millionen Euro gefördert, wie die Uni vergangene Woche auf der Hamburger Landespressekonferenz bekannt gab. Der neu gegründete Verein Fab City Hamburg vernetzt die weiteren Projektpartner.

Langfristiges Ziel des Vereins ist „ein OpenLab in jedem Stadtteil“. Zunächst sind sechs Pilot-Labs mit verschiedenen Schwerpunkten geplant, etwa ein OpenLab port, das am Hamburger Hafen helfen könnte, schnell vor Ort neue Ersatzteile herzustellen. Die Probleme weltweiter Produktionsketten seien in der aktuellen Corona-Pandemie noch einmal deutlich geworden, so HSU-Präsident Klaus Beckmann. Angedacht sind außerdem eine Textilwerkstatt, ein MedTec-Lab und eine mobile Werkstatt sowie das OpenLab circular zur Erprobung von Kreislaufwirtschaften und eine Kooperation mit lokalem Handwerk. Ein zentraler Ansatz ist dabei der Einsatz und die Weiterentwicklung von Open-Hardware-Maschinen.

Die Maschinen in den jeweiligen Werkstätten sollen dabei möglichst direkt vor Ort von Interessierten gebaut werden und das Wissen anschließend über Train-the-Trainer-Workshops und eine OpenLab Academy weitergegeben werden. Außerdem soll mit dem „FabCity-Haus“ ein zentraler Hub für das lokale Netzwerk entstehen. Neben der HSU sind an dem Ende 2020 gegründeten Verein etwa die Werkstätten Fabulous St. Pauli, das HoFaLab und die Welcome Werkstatt, aber auch Code für Hamburg, der Impact Hub und die Hamburg Kreativ Gesellschaft beteiligt.

Die Förderung in Höhe von neun Millionen Euro erfolgt über das „Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr“ (DTEC.Bw), das durch das Konjunkturprogramm der Bundesregierung zur Überwindung der Covid19-Krise finanziert wird. Die Stadt Hamburg unterstützt das Projekt im Rahmen ihrer Innovationsstrategie und ist dem Fab City Network im Sommer 2019 beigetreten, als erste Stadt aus dem deutschsprachigen Raum. In dem Netzwerk sollen Ideen, Strategien und Wissen rund um nachhaltiges Wirtschaften ausgetauscht werden. Die beteiligten Städte wollen bis 2054 jeweils alles selbst produzieren, was sie verbrauchen.

(hch)