EU-Kommission genehmigt Milliardenhilfen für Batterieforschung

Neun Länder können nun bis zu 2,9 Milliarden Euro in die Forschung und Entwicklung von Batterietechnik stecken.

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Die Reutlinger Firma Manz ist in der Liste der Vorhaben, die nun berücksichtigt werden sollen. Im Bild Lithium-Ionen-Batteriepacks.

(Bild: Manz)

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Die EU-Kommission hat Milliardenhilfen zur Förderung von Forschung und Innovation an Batterien genehmigt. Das als "European Battery Innovation" bezeichnete Vorhaben wurde von Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, Österreich, Polen, Schweden, der Slowakei und Spanien gemeinsam vorbereitet und angemeldet. Die Länder können nun bis zu 2,9 Milliarden bereitstellen.

Europa will mit dem Aufbau einer Batteriezellproduktion aufholen, bisher dominieren in dem Bereich asiatische Konzerne. Wegen des starken Zuwachses von Elektro-Autos werden Abhängigkeiten von Fernost befürchtet. Bereits im Dezember 2019 hatten die EU-Wettbewerbshüter grünes Licht für die milliardenschwere Förderung einer europäischen Batteriezellenfertigung gegeben.

Das Programm "European Battery Innovation" soll die gesamte Batterie-Wertschöpfungskette von der Gewinnung von Rohstoffen, der Konzeption und Fertigung von Batteriezellen und -sätzen und bis hin zum Recycling und zur Entsorgung in einer Kreislaufwirtschaft abdecken. Es soll zu einer ganzen Reihe neuer technologischer Durchbrüche beitragen, die verschiedene Zellchemien und neuartige Produktionsverfahren sowie andere Innovationen in der Batterie-Wertschöpfungskette umfassen, zusätzlich zu dem, was dank dem ersten Batterie-IPCEI erreicht werden soll, erläutert die EU-Kommission.

Wenn es wegen der signifikanten Risiken solcher Vorhaben an privaten Initiativen zur Förderung bahnbrechender Innovationen fehlt, können die Mitgliedstaaten diesem Marktversagen begegnen, indem sie die Finanzierungslücke schließen, heißt es weiter. Gleichzeitig stelle die Vorgaben der Mitteilung aber sicher, dass die EU-Wirtschaft insgesamt profitiert und etwaige Wettbewerbsverzerrungen auf ein Minimum begrenzt werden. Die EU-Kommission erhofft sich, dass an zusätzlichen privaten Investitionen von 9 Milliarden Euro mobilisiert werden.

Unternehmen, die an dem Vorhaben beteiligt sind.

(Bild: EU-Komission)

Von der nun bekannt gegebenen Entscheidung zur Staatshilfe kann auch Tesla in Brandenburg profitieren. Das Bundeswirtschaftsministerium hatte am 10. Dezember das zweite europäische Großprojekt zur Batteriezellfertigung bei der Europäischen Kommission eingereicht. Vergangene Woche hieß es, Tesla könne mit den Vorbereitungen für eine geplante Batteriefabrik nahe seiner Autofabrik in Grünheide bei Berlin beginnen.

(anw)