Manjaro Linux 21.0 "Ornara" mit neuen Versionen von Gnome, KDE und Xfce

Eines der beliebtesten Arch Linux-Derivate wurde aktualisiert: "Ornara" bringt neue Versionen der Desktopumgebungen, aber auch Updates des Basis-Systems mit.

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Manjaro 21.0 bringt aktualisierte Versionen von Xfce, KDE und Gnome – von letzterem aber nicht die aktuelle Version 40, sondern die ältere Variante 3.38.

(Bild: Screenshot)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Martin Gerhard Loschwitz
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Die Entwickler von Manjaro Linux haben eine neue Ausgabe ihrer Linux-Distribution veröffentlicht: Version 21.0 (Codename "Ornara") löst die Version 20.2 von Dezember 2020 ab.

Die beliebte Desktop-Distribution auf Basis von Arch Linux überzeugt durch hohe Stabilität und erlaubt dennoch, jede noch so kleine Stellschraube des Desktops an die Bedürfnisse des Anwenders anzupassen. Traditionell erscheint Manjaro Linux jeweils in drei offiziellen Editionen, die sich in der Desktop-Umgebung voneinander unterscheiden. "Ornara" aktualisiert die zur Wahl stehenden Desktops Xfce, Gnome und KDE und hat zusätzlich auch einige Aktualisierungen für das Manjaro-Basissystem im Gepäck.

Unter den drei verfügbaren Manjaro-Editionen bringt jene mit Xfce-Edition diesmal die wohl umfassendsten Änderungen mit sich: Das System hat ein Update von Xfce 4.14 auf Xfce 4.16 erfahren. Zumeist verläuft die Xfce-Entwicklung etwas langsamer als die der anderen Desktop-Umgebungen, und die Unterschiede zwischen den einzelnen Xfce-Versionen sind nicht so groß. Versierte Anwender werden zwischen Xfce 4.14 und 4.16 dennoch einige Unterschiede erkennen. So setzt Version 4.16 auf ein neues Set an Standard-Icons, die einer einheitlichen Design-Vorgabe folgen. Dies inkludiert auch eine reduzierte Farbpalette. Dadurch erscheint der Desktop, zumindest was die Xfce-Komponenten angeht, optisch stimmiger und aufgeräumter.

Xfce 4.16 beherrscht den Umgang mit mehreren Displays unterschiedlicher Größe viel besser als seine Vorgänger – auch in Manjaro 21.0.

(Bild: Screenshot)

Auch der Konfigurationsdialog in Xfce 4.16 wirkt aufgeräumter als in vorherigen Versionen. Massive Verbesserungen gibt es beim Multi-Monitor-Support, besonders dann, wenn die unterschiedlichen Monitore nicht dieselbe Auflösung verwenden: Hier beherrscht Xfce nun endlich das skalierte Darstellen von Bildschirminhalten, und zwar mit einem bestimmten Skalierbarkeitswert pro Display. Updates und Performance-Verbesserungen haben zudem das Xfce-Panel, der Dialog zur Konfiguration der Energiespareigenschaften von Xfce sowie der "Über Xfce"-Dialog erhalten. Letzterer zeigt künftig auch die auf dem Computer verfügbaren Ressourcen an.

Die vorherige Manjaro-Version hatte noch Gnome 3.36 an Bord. Seit dem gestrigen Mittwoch ist Gnome 40 verfügbar. Für Manjaro 21.0 war es jedoch zu spät fertig, so dass die Gnome-Edition von "Ornara" leider nur mit Gnome 3.38 aufwarten kann. Es wird einige Wochen dauern, bis die AUR-Pakete für Gnome 40 ihren Weg in Arch Testing gefunden haben, von wo aus sie dann irgendwann auch in Manjaro laden werden. Praktisch wird es absehbar möglich sein, Gnome 40 auf Manjaro 21.0 zu installieren – offiziell wird diese Option aber erst in der nächsten Manjaro-Version verfügbar sein.

Immerhin bietet aber auch Gnome 3.38 diverse Verbesserungen. Den "Gnome-initial-setup"-Dialog, der Nutzern zeitweise bei der Ersteinrichtung ihres Gnome-Desktops half, haben die Entwickler nach viel negativem Nutzerfeedback wieder entfernt. Das Gnome-Applikationsmenü ist nun nicht mehr in eine "Alle Anwendungen" und "Kürzlich genutzt"-Ansicht unterteilt, sondern zeigt stets alle Anwendungen an. Per Drag and Drop hat der Nutzer aber die Möglichkeit, Apps in dieser Ansicht nach Belieben in Ordner zu verstauen und frei zu organisieren. Die Gnome Shell arbeitet schneller als noch in Version 3.36.

Wer Manjaro mit KDE kombiniert, bekommt in der Version 21.0 eine frische Version von Plasma, nämlich 5.21. Die liefert besseren Support für die Xorg-Alternative Wayland und ein neues Start-Menü für Anwendungen. Letzteres ist nun zweigeteilt und ist jetzt besser per Maus und Tastatur bedienbar. Aus den Systemeinstellungen heraus lässt sich nun zudem die System-Firewall konfigurieren, wenn Firewalld zum Einsatz kommt.

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Neben den Desktop-Aktualisierungen birgt Manjaro Linux 21.0 auch diverse Updates des Grundsystems. Zur Auswahl stehen die LTS-Kernel 5.4 sowie 5.10. Die beiden Kernel braucht das System, um Support für ältere Hardware zu ermöglichen. Hier dürften die Entwickler hauptsächlich an Nvidia gedacht haben, da deren 3D-beschleunigter Treiber oftmals nur mäßig mit neueren Kernels funktioniert. Obendrein streicht Nvidia in einer gewissen Regelmäßigkeit den Support für ältere Grafikkarten aus aktuellen Versionen des Treibers. Das grafische Werkzeug für Paketmanagement, Pamac, liegt Manjaro Linux 21.0 in der neuen und grafisch stark verbesserten Version 10 bei.

Updates gibt es schließlich auch bei der Installationsroutine Calamares: Die kann nun automatisch einen geeigneten Spiegel-Server für die Installation ermitteln und wählt außerdem eine Sprache und einen Standort auf Basis der eigenen, öffentlichen IP-Adresse per GeoIP-Lokalisierung aus.

Wer Manjaro 21.0 ausprobieren möchte, kann entweder eine bestehende Installation per Paketmanagement aktualisieren oder eine neue Installation durchführen. Die benötigten ISO-Abbilder finden sich hier:

(ovw)