JavaScript-Laufzeitumgebung: Node.js-Konkurrent Deno weiß nun Firma hinter sich

Die 2018 vorgestellte Runtime des früheren Node.js-Schöpfers bekommt nun Rückendeckung durch eine eigen Firma – der Deno Company.

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(Bild: alphaspirit/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Alexander Neumann
  • Golo Roden

Deno ist eine JavaScript-Laufzeitumgebung, die auf Ryan Dahl, den ursprünglichen Schöpfer von Node.js, zurückgeht. Node.js ist ebenfalls eine Runtime für JavaScript, die mitverantwortlich für den Erfolg der Skriptsprache in den letzten rund zehn Jahren ist, weil Node.js die Nutzung von JavaScript auf Serverseite populär machte. Doch Dahl war irgendwann unzufrieden mit der Node.js-Entwicklung, verabschiedete sich aus dem Projekt und kündigte dann 2018 Deno. Nun haben die maßgeblichen Macher hinter der Laufzeitumgebung eine Firma gegründet – die Deno Company.

Deno ist durchaus zu Node.js vergleichbar, da es ebenfalls auf V8 basiert – die Unterschiede liegen eher im Detail. Viele der Punkte, die Dahl bei Node.js kritisierte, sind zwar mittlerweile bei seinem früheren Projekt gelöst, doch hat Deno ein paar interessante Dinge zu bieten: Zum einen unterstützt es nicht nur JavaScript, sondern kann auch TypeScript-Code ausführen. Dazu ist der TypeScript-Compiler direkt in Deno integriert, was allerdings im Hinblick auf Updates und Performance wohl nicht nur Vorteile bietet.

Hilfreich ist die Integration verschiedener Werkzeuge in das Single-File-Binary von Deno, beispielsweise zum Formatieren und Analysieren von Code. Insofern ersetzt Deno nicht nur Node.js, sondern auch einige der dort häufig eingesetzten Tools wie Prettier oder ESLint. Deno selbst ist in der Programmiersprache Rust geschrieben. Informationen zum Projekt finden sich unter deno.com.

Ryan Dahl und sein Kollege Bert Belder beschreiben Deno in der Blogankündigung zur Firmengründung als den Versuch, ein zeitgemäßes, produktives Programmiersystem bereitzustellen, das sich an die Browser-APIs hält. Deno sei kein monolithisches System, sondern eher ein Satz von Technologien, die wohl nach für eine Vielzahl von Anforderungen wiederverwendet werden könnten. Nicht jeder Anwendungsfall serverseitigen JavaScripts müsse auf das Dateisystem zugreifen; die Deno-Infrastruktur ermögliche es, unnötige Bindungen herauszukompilieren. Dies erlaube es, Runtimes für verschiedene Anwendungen wie Electron-ähnliche GUIs, Cloudflare-Worker-ähnliche Serverless-Funktionen und eingebettetes Skripting für Datenbanken zu erstellen.

Unbeeinträchtigt von der Gründung der Deno Company soll die Laufzeitumgebung unter der MIT License stehen bleiben. Des Weiteren heißt es, dass das Unternehmen auf dem Open-Source-Projekt aufbauen und nicht versuchen werde, es direkt zu monetarisieren. Denn die Macher glauben nicht, dass ein Open-Core-Geschäftsmodell das richtige für eine Programmierplattform wie Deno sei. Man wolle nicht in die Lage kommen, sich entscheiden zu müssen, ob bestimmte Funktionen nur für zahlende Kunden seien.

Siehe dazu auf heise Developer:

(ane)