GUI-Toolkit: GTK 4.2 führt NGL-Renderer für bessere Performance ein

Mit dem Update der GNU-Werkzeugsammlung für grafische Nutzeroberflächen und dem NGL-Renderer möchte das GTK-Entwicklerteam die Performance weiter verbessern.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen

(Bild: Naypong Studio / shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Madeleine Domogalla

GTK, ein Open-Source-Toolkit für grafische Nutzeroberflächen (GUI), liegt in Version 4.2 vor. Das Update bringt einige Fehlerkorrekturen und Überarbeitungen mit, basierend auf dem Feedback, dass Entwickler während des Upgrades von GTK 3 auf GTK 4 gaben. Die vierte Hauptversion war erst im Dezember 2020 mit einem Abstand von vier Jahren zu GTK 3 erschienen.

Version 4.2 führt einen neuen NGL-Renderer ein, der ab sofort als Standard für Linux-, macOS- und Windows-Plattformen gilt. Der "alte" OpenGL-Renderer bleibt vorläufig erhalten und lässt sich über die Umgebungsvariable GSK_RENDERER=gl aktivieren. Er soll dabei helfen, eventuell aufkommende Probleme mit NGL zu beheben. Der NGL-Renderer soll für eine bessere Performance auf Mobile- und Desktop-Systemen sorgen – spürbare Verbesserungen bei den Bildern (Frames) pro Sekunde sowie dem Strom- und CPU-Verbrauch soll es bereits nach eigenen Angaben in der Testphase gegeben haben.

GTK 4.2 hält zudem weitere die Leistung betreffende Neuerungen bereit. Neben neuen GLSL-Shadern, die zum Rendern von Inhalten zum Einsatz kommen, bietet das Update weitere Accessibility-Objekte, die nicht mehr im Voraus, sondern on demand erstellt werden. Das Entwicklerteam hinter dem Toolkit hat darüber hinaus die Input-Verarbeitung angepasst, die Arbeit an der Verbesserung der Portabilität sowie an Build-System-Features fortgesetzt, die GTK4-Dokumentation und die Unterstützung für Sub-Pixel-Positionierung von Text aufpoliert. Nähere Informationen zu GTK 4.2 finden sich im Beitrag auf dem GTK Development Blog.

Der Toolkit samt Programmbibliothek ist eine in der Programmiersprache C geschriebene quelloffene Sammlung von Widgets und steht im Zentrum der Entwicklungsplattform GNOME. GTK kann aber auch zum Schreiben von Anwendungen in anderen Linux-Umgebungen zum Einsatz kommen und lässt sich zum Erstellen von Apps für Microsoft Windows und Apples macOS (hier: über das Quartz-Backend, eine Portierung des X Window System) verwenden. Es stellt eine Alternative zu anderen GUI-Toolkits wie Qt, Motif und Tk dar.

GTK enthält zahlreiche Steuerelemente, mit denen Entwickler grafische Benutzeroberflächen (GUI) für Software erstellen können. Obwohl das zugrunde liegende GTK-Toolkit in C geschrieben ist, sind alle Widgets als Objekte realisiert. Dieser Ansatz ermöglicht es, die Vorteile der Objektorientierung mit der Integrationsfähigkeit von C-Bibliotheken in andere Sprachen zu verbinden. So existieren Module, die weiteren Programmiersprachen den Zugriff auf die Gnome-Umgebung ermöglichen.

(mdo)