Java: Adoptium fördert größere Bandbreite an kompatiblen OpenJDK-Builds

Nach dem Umzug unter das Dach der Eclipse Foundation ist die neue Adoptium-Arbeitsgruppe bereits aktiv geworden und schaut über den Tellerrand von AdoptOpenJDK.

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Von
  • Silke Hahn
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Vor rund drei Wochen ist das Projekt AdoptOpenJDK unter die Fittiche der Eclipse Foundation gewandert. Die Ende März 2021 neu gegründete Adoptium-Arbeitsgruppe legt bereits los und klärt zurzeit ihre Zuständigkeiten. Dabei blicken die Mitglieder des Steering Committee offensichtlich über den Tellerrand von AdoptOpenJDK hinaus und fassen ein weiteres Spektrum offener JDK-Builds in den Blick.

Statt verschiedene Java Virtual Machines (JVM) direkt zu erstellen und zu verteilen, soll Adoptium ein eigenes Binary namens Eclipse Temurin aufbauen und übergreifend die große Vielfalt vorhandener JDK-Releases fördern und vermarkten, soweit sie von Mitgliedern der Arbeitsgruppe produziert werden. Temurin stellt den Code und die Prozesse bereit zum Bauen von Runtime-Binaries mit hoher Performance, die laut Arbeitsgruppe plattformübergreifend, quelloffen und tauglich für den Einsatz in Unternehmen sein sollen.

Die eigenen Entwicklungsaktivitäten werde man auf die Nightly und Release Builds von Temurin konzentrieren, und diese OpenJDK-Distribution soll voraussichtlich noch 2021 verfügbar werden. Geplant ist dabei, dieselben Rahmenbedingungen einzuhalten wie bei dem bestehenden AdoptOpenJDK.

Die in diesem Binary enthaltenen Ressourcen gelten als getestet mit dem Java SE Technology Compatibility Kit (TCK) und sind seitens Eclipse Foundation für den Einsatz im gesamten Java-Ökosystem empfohlen. Laut Website der Eclipse Foundation steht Temurin unter der Apache Lizenz 2.0, der Eclipse Public License 2.0 sowie der Eclipse Distribution License 1.0 (BSD). Unter Einschränkung gelten offenbar auch die GNU General Public License 2, nämlich mit der OpenJDK Assembly Exception und mit der CNU Classpath Exception.

Die Java-SE-TCKs sind geistiges Eigentum von Oracle und unterliegen der Geheimhaltung (confidential). Die Projekte der Adoptium-Arbeitsgruppe haben Zugang zu diesen technischen Kompatibilitäts-Kits, da die Eclipse Foundation und Oracle hierzu im Vorfeld eine Nutzungsvereinbarung getroffen haben, die in den Statuten des Adoptium-Projekts als Herzstück der Zusammenarbeit zwischen der Stiftung und Oracle verankert ist.

Den qualitativen Rahmen steckt hierbei der Adoptium-Blogmitteilung zufolge Eclipse AQAvit, ein Evaluierungsprojekt zur Qualitätssicherung und Auszeichnung von Java-SE-Runtimes sowie damit verwandter Technologien. AQAvit steht unter der Apache Lizenz 2.0 und unter der Eclipse Public License 2.0, hinter dem Projekt stehen federführend die Unternehmen RedHat, Microsoft und IBM, die auch in der Adoptium-Arbeitsgruppe vertreten sind.

JDK-Releases, die auf Eclipse OpenJ9 basieren, wird das Adoptium-Projekt nicht direkt ausliefern (dafür ist das technische AdoptOpenJDK-Projekt selbst zuständig). Dafür kümmert sich die Arbeitsgruppe laut Blogeintrag dann darum, dass solche Releases neben anderen Distributionen, die die Qualitätsmerkmale erfüllen, über vertrauenswürdige Anbieter erhältlich sind.

Interessierte können die Release Builds über die Website von AdoptOpenJDK herunterladen. Weitere Hinweise lassen sich der Blogmeldung von Adoptium entnehmen.

(sih)