Futuristische Bildschirme im Design von "Stargate" verbinden Vilnius und Lublin

In Vilnius und Lublin steht eine Kunstinstallation für jene, die genug haben von den Reisebeschränkungen. Zwei "Portale" sollen die Menschen verbinden.

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Das "Portal" vor dem Hauptbahnhof in Vilnius

(Bild: VILNIUS TECH LinkMenų fabrikas)

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Dank einer interaktiven Installation in Form eines Stargate können Menschen im litauischen Vilnius und im polnischen Lublin einander nun mitten in ihren Städten begegnen. Möglich macht das eine "Portal" getauftes Kunstwerk, das federführend an der Technischen Gediminas-Universität Vilnius entwickelt wurde. Dabei handelt es sich jeweils um kreisförmige Bildschirme in einer steinernen Einfassung. Zu sehen ist jeweils in Echtzeit das, was vor dem anderen Portal passiert – in mehr als 400 Kilometern Entfernung. Gedacht ist das für jene, die genug haben von Reisebeschränkungen und es nicht erwarten können, Menschen von nah und fern zu treffen. Weitere Portale sollen follgen.

"Portal": Visuelle Verbindunng zwischen Vilnius und Lublin (13 Bilder)

Das "Portal" vor dem Hauptbahnhof in Vilnius (Bild: VILNIUS TECH LinkMenų fabrikas)

Jedes "Portal" gleicht einem "virtuellen runden Tor" und kann Livebilder vom Gegenüber über das Internet übertragen, erklärt die Stadt Vilnius nun. Die Gestalt wurde demnach absichtlich so gewählt, denn es handle sich um ein allseits bekanntes und wiedererkennbares Symbol aus der Science-Fiction, heißt es da. Das bezieht sich sicher vor allem auf die Fernsehserie Stargate, in der solche Tore weit voneinander entfernte Planeten verbinden – aber auch die Reise zwischen ihnen ermöglichen. Mit dem minimalistischen Design wollten die Verantwortlichen demnach aber auch dabei helfen, das Bild einer Stadt der Zukunft mitzuprägen. Die Arbeit daran hat der Universität zufolge fünf Jahre gedauert.

Die beiden "Portale" stehen nun vor dem Hauptbahnhof in Litauens Hauptstadt Vilnius und auf dem Litewski-Platz (Litauischer Platz) in Lublin. Benediktas Gylys, der mit seiner gleichnamigen Stiftung das Projekt initiierte, meint zur Eröffnung: "Die Menschheit steht vielen Problemen gegenüber, sei es soziale Polarisierung, Klimawandel und wirtschaftliche Schwierigkeiten." Schuld an der Fragmentierung seien ein Mangel an Empathie und eine ausschließende Wahrnehmung der Welt, die oft an Ländergrenzen ende. Die "verrückte Idee" der Portale sei nun eine Einladung, über die Illusion einer Zweiteilung in uns und die anderen hinauszuwachsen. Die visuelle Brücke der Portale soll Menschen verschiedener Kulturen zusammenbringen.

Das Projekt "Portal" sei aber keine einmalige Installation, versichern die Verantwortlichen noch. Bald sollen solche "Tore" demnach noch Vilnius mit Islands Hauptstadt Reykjavík und mit der britischen Hauptstadt London verbinden. Weitere solche Verbindungen sollen demnach folgen, die Verantwortlichen bitten um Ideen. Ziel seien schließlich Dutzende Portal-Verbindungen in aller Welt und bestenfalls eine Art öffentliche Bewegung mit sozialen Experimenten, unerwarteten Reaktionen und vor allem mehr Einheit zwischen Städten und deren Bewohnern und Bewohnerinnen.

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(mho)