Funkwellen von der Erde: Warum Außerirdische mithören könnten

Während die Menschheit ihre Suche nach Leben im All fortsetzt, untersucht eine neue Studie, wie viele fremde Welten uns bereits entdeckt haben könnten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 62 Kommentare lesen

(Bild: akedesign/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Tatyana Woodall
Inhaltsverzeichnis

Hören die Aliens der Erde zu? Neueste Forschungsergebnisse gehen davon aus, dass etwa 1.700 Sterne in der richtigen Position sind, um das Leben auf der Erde bereits vor 5.000 Jahren entdeckt zu haben.

Im Jahr 1960 versuchte ein Radioastronom namens Frank D. Drake als erster, interstellare Funkübertragungen aufzuspüren. Er konzentrierte sich dabei auf zwei Sterne, die 11 Lichtjahre entfernt und ähnlich alt wie unsere Sonne waren. Obwohl dieser Versuch erfolglos war, haben Wissenschaftler und Amateure seither weiter nach solchen Signalen gesucht.

Ob die Signale, die wir wiederum senden, ankommen, ist eine ganz andere Frage. In einer neuen Studie berichten Lisa Kaltenegger, Direktorin des Carl-Sagan-Instituts an der Cornell University, und Jackie Faherty vom American Museum of Natural History, dass vom Menschen verursachte Funkwellen bereits die 75 nächstgelegenen Sterne auf ihrer Liste mit interessanten Exoplaneten erreicht haben. Auch wenn der Mensch seit etwa 100 Jahren Funkwellen aussendet, ist das nichts im Vergleich zu den Milliarden Jahren, die die Erde bereits als Planet existiert.

Da bereits Tausende von Exoplaneten gefunden wurden, die andere Sterne in unserem Universum umkreisen, wäre es durchaus möglich, dass wir bereits Leben auf anderen Planeten hätten kommen und gehen sehen, ohne es zu bemerken. "Das Universum ist dynamisch", sagt Lisa Kaltenegger, Direktorin des Carl-Sagan-Instituts an der Cornell University und Hauptautorin der Studie. "Sterne bewegen sich, wir bewegen uns. Zuerst bewegt sich die Erde um die Sonne, aber die Sonne bewegt sich um das Zentrum unserer Galaxie."

Statistisch gesehen hat einer von vier Sternen einen Planeten, der sich in der "Goldlöckchen-Zone" befindet – nicht zu heiß, nicht zu kalt und gerade so weit von dem Stern entfernt, dass Leben möglich ist. Aber wie können wir feststellen, ob weit entfernte Exoplaneten diese Kriterien erfüllen?

Ein Großteil unserer eigenen solaren Nachbarschaft ist immer noch unerforscht, aber genau hier kommen Missionen wie TESS, Gaia und Kepler ins Spiel. Das Projekt TESS verbringt Monate damit, verschiedene Sektoren des Universums auf nach Exoplaneten zu untersuchen, und Gaia versucht, eine dreidimensionale Karte der gesamten Milchstraße zu erstellen. Kepler hingegen wurde entwickelt, um einen Himmelsfleck über längere Zeiträume zu beobachten – der perfekte Weg, um Exoplaneten mit der Transitmethode aufzuspüren.

"Sowohl bei Kepler als auch bei Gaia ist der wirklich große Vorteile, dass sie in der Lage sind, lange auf die Sterne zu schauen", sagt Douglas Caldwell, ein SETI-Forscher für die Kepler-Mission. Caldwell sagt, dass Missionen, die sich solch spezifischen wissenschaftlichen Zielen widmen, eine Art von Präzision liefern, die für zukünftige astronomische Entdeckungen vielversprechend ist.

"Der Weltraum ist wirklich riesig, und diese Sterne sind alle sehr weit von uns entfernt, verglichen mit dem, was wir als Menschen gewohnt sind", sagt er. "Wir schauen uns unsere nächsten Nachbarn an und versuchen sozusagen, unsere kleinere Nachbarschaft in der Galaxie zu verstehen."

Auch wenn wir von unserem heutigen Standpunkt aus für außerirdische Zivilisationen vielleicht noch unsichtbar sind, ist es schön zu denken, meinen die Forscher, dass wir eines Tages in der Lage sein könnten, zumindest "Hallo" zu sagen.

(bsc)