Pläne für deutschen Weltraumbahnhof nehmen langsam Gestalt an

Die Bundesregierung unterstützt nun die Idee des BDI, von der Nordsee aus Raketen mit Kleinsatelliten an Bord starten zu lassen.

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So stellt sich die GOSA den Start eines Mikrolaunchers in der Nordsee vor.

(Bild: offshore-spaceport.de)

Lesezeit: 2 Min.

Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) hat in der Bundesregierung Anklang für seinen Plan eines Weltraumbahnofs in der Nordsee gefunden. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat auf einer Veranstaltung des BDI am Montag eine "New-Space-Kleinsatelliten-Initiative" angekündigt, mit der gezielt die deutsche Raumfahrtindustrie gestärkt werden soll.

Die BDI-Veranstaltung "Von der Nordsee ins All: Aufbruch in eine neue Ära der europäischen Raumfahrt" soll der Auftakt für die Umsetzung einer Startplattform in der Nordsee sein, von der aus mit Microlaunchern Kleinsatelliten ins All transportiert werden sollen. Dafür hatten Ende 2020 deutsche Unternehmen aus der Raumfahrt und dem maritimen Bereich die German Offshore Spaceport Alliance (GOSA) gegründet. Auf der BDI-Veranstaltung haben nun europäische Raketen-Hersteller und die GOSA Erklärungen zur Zusammenarbeit unterzeichnet.

Das Wirtschaftsministerium hat nach eigenen Angaben erheben lassen, dass in diesem Jahrzehnt über 15.000 Satelliten ins All gebracht werden, 90 Prozent davon würden Kleinsatelliten sein. Daher biete dieser Bereich wichtige Wachstumschancen für die deutsche Industrie. "Die Chancen, das deutsche Unternehmen bei diesen Innovationen an der Weltspitze stehen werden, sind gut. Diese gute Startposition müssen wir nutzen und gezielt ausbauen", sagte Altmaier.

Im Oktober 2020 hatte die Bundesregierung einen deutschen Weltraumbahnhof auf der Nordsee noch nicht rundum befürworten können. In einer Antwort auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hieß es zu dem Thema (PDF), eine Bewertung der Idee einer Offshore-Abschussplattform oder eines Weltraumbahnhofs für Microlauncher sei noch nicht belastbar möglich.

Im Dezember 2020 war die Rede davon, dass sich Bremen und Bremerhaven als Standorte anbieten: Bremen mit seiner Raumfahrt-Industrie und Bremerhaven als einer der größten Häfen Europas, der sich durch Standortkonzepte in der Offshore-Windenergie einen Namen gemacht habe. Der nächste Schritt ist nun eine Machbarkeitsstudie, die zur Hälfte von der Bundesregierung finanziert wird. Geklärt werden sollen rechtliche und regulatorische Fragen einer Startplattform.

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An der GOSA beteiligen sich Tractebel DOC Offshore, das maritime Projekte betreibt, MediaMobil, das auf Offshore-Kommunikation spezialisiert ist, das Raumfahrtunternehmen OHB, BLG Logistics, die Reederei Harren & Partner und die Versicherung Lampe & Schwarze. Bisher sehen die Pläne vor, dass ein spezielles Schiff mit einer Rakete und dessen Nutzlast beladen wird, auf Meer hinaus fährt und dort die Rakete starten lässt.

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(anw)