Internet auf dem Mond: Rocket Factory Augsburg soll Satelliten ins All bringen

Der deutsche Raketenhersteller kooperiert mit Plus Ultra, das Satelliten in die Mondumlaufbahn bringen will, um dort Internetverbindungen zu ermöglichen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 37 Kommentare lesen

Schematische Darstellung des Projekts "Harmony".

(Bild: Plus Ultra)

Lesezeit: 2 Min.

Ende des Jahres 2023 soll der erste von acht Kleinsatelliten ins All gebracht werden, die zusammen eine ständige Internetverbindung zum und auf dem Mond ermöglichen sollen. Dafür haben das spanisch-deutsche Unternehmen Plus Ultra Space Outposts und Rocket Factory Augsburg (RFA) eine Vereinbarung geschlossen. Das Microlauncher-Startup RFA ist eine Tochter des Bremer Raumfahrtunternehmens OHB.

Der erste Satellit werde Anfang 2024 mit dem Startsystem RFA One zunächst in eine geostationäre Transferbahn (GTO) geschickt, teilte Plus Ultra mit. Von dort aus soll er mit seinem eigenen Antrieb zur Mondumlaufbahn gelangen.

Die "Harmony" genannte Satellitenkonstellation soll in 1000 km Höhe über der Mondoberfläche ein Netz mit bis zu 100 Mbit/s Bandbreite aufbauen. Damit sollen künftige Mondmissionen von der Erde aus kommunizieren können. So würden "on demand" Fernsteuerungen, punktgenaue Landungen und präzise Navigation auf der Oberfläche möglich.

"Wir wollen das Rückgrat der Mondwirtschaft werden", erklärt Plus-Ultra-CEO Carlos Manuel Entrena Utrilla. In diesem Jahrzehnt seien mehr als 140 Mondmissionen geplant, das seien mehr als alle bisherigen Mondmissionen zusammen. Neuen Akteuren sollen so Barrieren verringert und neue Geschäftsmodelle ermöglicht werden.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

RFA ist eines von vier Microlauncher-Startups, die im September dieses Jahres eine Absichtserklärung für die Nutzung einer geplanten Startplattform in der Nordsee unterzeichnet haben. Bisher hat das Unternehmen noch keine Nutzlast ins All gebracht. Im Juli dieses Jahres feierte RFA einen "Meilenstein", weil es seinen Antrieb mehr als acht Sekunden lang brennen lassen konnte. Das sei ein Beleg dafür, dass der Antrieb voll funktionsfähig sei. Plus Ultra ist Mitglied und kooperiert mit Mitgliedern des Konsortiums Access.Space, darunter auch Hersteller von Kleinsatelliten.

Die US-amerikanische Raumfahrtbehörde NASA plant für 2024 eine astronautische Mondlandung und in der Folge auch eine dauerhafte Präsenz. Die NASA hatte vor einem Jahr der US-Tochter des Netzausrüsters Nokia den Auftrag erteilt, ein LTE-Netz für den Mond zu entwickeln.

(anw)