Good Governance: OSPO Alliance kündigt Handbuch für Open-Source-Projekte an

Der Zusammenschluss gemeinnütziger Open-Source-Organisationen hat ein Handbuch mit Best Practices für das Leiten von Open-Source-Projekten erstellt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Silke Hahn
Inhaltsverzeichnis

Die OSPO Alliance, bestehend aus vier gemeinnützigen Open-Source-Organisationen, hat die erste Version des Open Source Handbook of Good Governance veröffentlicht. OW2, die Eclipse Foundation, das OpenForum Europe und die Foundation for Public Code haben das Handbuch im Rahmen ihrer Good-Governance-Initiative gemeinsam erarbeitet. Es bietet Know-how zum Einführen eines professionellen Managements von Open-Source-Software in Organisationen.

Im Mittelpunkt des Handbuchs steht die Notwendigkeit, quelloffene Software ordnungsgemäß und fair zu nutzen, Organisationen vor technischen, juristischen und IP-Bedrohungen zu schützen sowie ihnen maximalen Nutzen durch den Einsatz von Open Source zu verschaffen. Laut einer Stellungnahme auf der Webseite der Eclipse Foundation geht das Dokument über Haftungsfragen und reine Vorschriften hinaus. Ziel sei das Wachrütteln der Communitys der Softwarenutzerinnen und -entwickler für einen bewussteren Umgang mit quelloffenem Code sowie der Aufbau von Verständnis unter den Systemintegratoren. Innerhalb des frei zugänglichen Ökosystems (Free Open Source Software, kurz: FOSS) sollen sich für alle Beteiligten zuträgliche Beziehungen entwickeln, lautet das Anliegen.

Laut Herausgebern bietet das Good-Governance-Handbuch eine umfassende Methodik, die auf etablierten Schlüsselkonzepten beruht. Der Ansatz folgt den fünf Zielen Usage, Trust, Culture, Engagement und Strategy, denen jeweils fünf "kanonische Aktivitäten" zugeordnet sind. Organisationen, die im Handbuch Anleitung suchen, sollen die Vorschläge mittels Scorecards auf ihre eigenen Bedürfnisse zuschneiden können, um sich einen Fahrplan für das Einführen und den Betrieb eines Open Source Program Office (OSPO) zu erstellen. Auch das Einrichten eines Verwaltungssystems zum Überwachen der Fortschritte wird beschrieben.

In die aktuelle Veröffentlichung sind bereits zwei Jahre Arbeit unter anderem der OW2-Mitglieder eingeflossen, das Projekt befindet sich in der Implementierungs- und Anpassungsphase. Laut Cédric Thomas, dem CEO von OW2, sind nun die Anwenderinnen und Anwender am Zuge, die Methodik auszuprobieren und durch ihr Feedback die Best Practices zu verfeinern.

Das Handbuch ist die erste größere Veröffentlichung der OSPO Alliance, die es sich zum Ziel gesteckt hat, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen beim Etablieren von OSPO-Strukturen zu unterstützen. Der Zusammenschluss bietet unter seinem Dach eine neutrale Plattform für den Austausch von Erfahrungen, Ressourcen und Fähigkeiten. Wer sich für dafür interessiert, kann sich auf der OSPO.Zone-Webseite einbringen, auch direkte Beiträge für die nächsten Versionen der Good-Governance-Methodik sind laut Blogeintrag willkommen. Gewünscht und geplant ist, dass alle Interessierten durch die Weitergabe ihrer Erfahrungen (Erfolge wie Misserfolge) in Form von Fallstudien und Kurzinterviews voneinander lernen können.

Mehr Informationen dazu und weitere Stellungnahmen der Beteiligten lassen sich dem Blogeintrag auf der Webseite der Eclipse Foundation entnehmen. Weiterführende Hinweise zur Good-Governance-Initiative sind auf der Webseite von OW2 zu finden. Neuerdings unterstützen unter anderem auch SAP, die Free Software Foundation Europe und WiPro das Projekt.

(sih)