Monitoring: Prometheus 2.32 führt den Agent-Modus ein

Das Update bietet zum Abrufen von Metriken eine Betriebsart, die anstelle des üblichen Pull-Modells auch für Umgebungen mit begrenzten Ressourcen optimiert ist.

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Monitoring: Prometheus 2.24 bringt Basis-Authentifizierung für HTTP-Endpunkte

(Bild: Preechar Bowonkitwanchai/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Matthias Parbel

Das von der Cloud Native Computing Foundation (CNCF) verwaltete Projekt Prometheus ist in Version 2.32 erschienen. In das Update des Monitoring-Systems sind neben einigen Bugfixes und Verbesserungen auch grundlegende Neuerungen eingeflossen – darunter ein auf Edge-Anwendungsfälle ausgelegter Betriebsmodus, bei dem Prometheus keine lokalen Speicherblöcke belegt, sich aber auch nicht lokal abfragen lässt.

Grundlage ist der in den Prometheus-Binaries integrierte Agent-Modus, der sich mit --enable-feature=agent aktivieren lässt und eine einfachere horizontale Skalierbarkeit für die Aufnahme von Metrikdaten ermöglicht. Die Monitoringsoftware wechselt dabei in eine Betriebsart, die für Edge- und IoT-Einsatzszenarien mit begrenzten beziehungsweise leistungsschwächeren Ressourcen optimiert ist, in denen nur aus der Ferne geschrieben (Remote Write) wird. Das sonst übliche Pull-Modell zum Abrufen von Metriken durch einen Prometheus-Server über die entsprechenden Endpunkte kommt aber weiterhin zum Einsatz.

Während sich die Spezifikation der Prometheus Remote Write API offiziell noch im Review-Stadium befindet, haben weite Teile des umgebenden Ökosystems das Remote-Write-Protokoll bereits als Standard für den Export von Metriken adaptiert – Cortex, Thanos, OpenTelemetry sowie die Clouddienste von Amazon, Google, Grafana oder Logz.io nutzen es schon.

Der 2020 von Grafana eingeführte Grafana Agent schaffte die Grundlagen für den nun in Prometheus 2.32 integrierten Agent-Modus. Das Grafana-Team hatte dazu eine für den Cloud-Einsatz reduzierte Variante des Prometheus-Codes angepasst, die auf lokale Speicherressourcen und insbesondere auf sämtliche mit der TSDB verbundenen Funktionen verzichtete – einschließlich Abfragen, Aufzeichnungsregeln und Warnungen. Mittelfristig soll der Code für beide Agents in einer gemeinsamen Basis zusammengeführt werden und auch anderen Projekten wie beispielsweise Thanos zur Verfügung stehen.

Im aktuellen Release hat das Prometheus-Team der lokalen Datenbank für Zeitreihen (Time Series Data Base – TSDB) neben einigen Bugfixes auch Verbesserungen spendiert. Unter Windows lässt sich die Datenbank nun auch auf Systemen mit ARM64-Architektur einsetzen. Zum Optimieren von Abfragen entfallen künftig zudem unnötige Sortiervorgänge innerhalb der TSDB.

Ein vollständiger Überblick aller Änderungen in Prometheus 2.32 findet sich in den Release Notes auf GitHub. Mehr Details zum Agent-Modus bietet ein Beitrag im Prometheus-Blog.

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