Clubhouse: Zuhören ohne App und mehr Funktionen fürs Teilen

Die Talk-App versucht mehr auf ihre Angebote aufmerksam zu machen und senkt auch die Schwellen fürs Zuhören. Letzteres allerdings zunächst nur in den USA.

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(Bild: Koshiro K/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Die Macher der Talk-App Clubhouse haben anlässlich des Jahreswechsels neue Funktionen freigeschaltet. Nutzerinnen und Nutzer sollen nun unter anderem wesentlich einfacher sie interessierende Gespräche teilen können, Gesprächsinitiatoren stehen mehr Diagnosedaten zur Verfügung und zumindest für die USA wird die Funktion eingeführt, Clubhouse-Gesprächsrunden ohne Clubhouse-App im Browser abrufen zu können.

Die Verbesserungen des "Teilen"-Buttons umfasse mehr Möglichkeiten, Freunde oder Follower über interessante Gesprächsrunden zu informieren. Ist man gerade Teil einer Zuhörerschaft, kann man die Gesprächsrunde innerhalb von Clubhouse, einem sozialen Netzwerk oder mittels einer Messaging-App bewerben und dies auch mit einem kurzen Hinweis auf den Inhalt tun. Das Teilen funktioniere auch, wenn man eine aufgezeichnete Gesprächsrunde ("Replay") hört und dort interessante Inhalte entdeckt.

Menschen, die eigene Gesprächsräume aufmachen, sollen jetzt auch mehr Daten zu ihren "Rooms" erhalten. Man könne etwa Zählungen eingeblendet sehen, wie häufig das Gespräch geteilt wird. Es sollen aber noch mehr Werte hinzukommen.

Laut Clubhouse sollen diese Funktionen noch in dieser Woche für iOS und Android mit Updates hinzukommen.

Das Zuhören bei Gesprächsrunden ohne Clubhouse-App über gängige Browser wird von dem Unternehmen noch als besonders experimentell eingestuft (vor Bugs wird gewarnt!) und wird auch erst ausschließlich für die USA freigeschaltet. Das "Web Listening" sei für Live-Gespräche und Replays möglich und soll auch ohne Account bei Clubhouse funktionieren. Bei Erfolg des "Experiments" soll das Zuhören per Browser auch in anderen Ländern eingeführt werden.

Mit seinen neuen Funktionen erweitert Clubhouse den Zugang zu seinen Angeboten erheblich und will sich über die Teilen-Funktion auch stärker sichtbar machen. Die App startete 2020 nur auf iOS-Geräten und Nutzerinnen und Nutzer konnten lediglich über exklusive Einladungen hinzugefügt werden. Im späten Frühjahr 2021 folgte Clubhouse für Android-Geräte. Lange war die App auch nur auf Englisch bedienbar. Ein Sprachen-Update im Herbst 2021 folgte.

Mit dieser sukzessive vorangetriebenen Öffnung und nun auch der experimentellen Nutzung ohne App und Account könnte der Dienst wesentlich mehr Interessierte anlocken. Damit könnte Clubhouse auch den Schritt schaffen, sich als ein weiteres recht spezialisiertes soziales Netzwerk zu etablieren – wie etwa Twitter mit seiner Spezialität der in der Zeichenanzahl begrenzten Postings (=Tweets). Allerdings haben sowohl der Meta-Konzern, mit Facebook und Instagram, als auch Twitter direkt mit der Kannibalisierung des Clubhouse-Angebots begonnen, als die App erste Erfolge feierte. Gesprächsrunden sind jetzt schon Teil dieser länger etablierten Plattformen. Bei Twitter wurden noch vor Ende 2020 testweise rasch die "Spaces" eingeführt und Meta versprach im Frühjahr 2021 eine sehr breit angelegte Audio-Strategie, die der Konzern auch geflissentlich verfolgt.

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(kbe)