Problem größer als gedacht: ESA-Erdbeobachtungsatellit Sentinel-1B außer Betrieb

Mit dem Copernicus-Programm hat die ESA in den vergangenen Jahren die Erdbeobachtung revolutioniert. Nun gibt es ein Problem mit einem der Satelliten.

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Sentinel-1B

(Bild: ESA/ATG medialab)

Lesezeit: 2 Min.

Der Erdbeobachtungssatellit Sentinel-1B der ESA ist seit dem 23. Dezember ausgefallen und der "sorgfältig vorbereitete" Versuch, ihn wieder in Betrieb zu nehmen, wurde jetzt abgebrochen. Das teilte die Europäische Weltraumagentur mit und erklärte, während der Arbeiten sei deutlich geworden, dass die ursprüngliche Anomalie Folge eines "möglicherweise ernsten Problems" mit einem Teil der Energieversorgung ist. Nun müssten deswegen weitere Untersuchungen folgen, um die Ursache des Problems zu finden. Wie lange die Arbeiten dauern werden und wann Sentinel-1B wieder in Betrieb genommen werden kann, ist demnach noch unklar.

Sentinel-1B gehört zum Erdbeobachtungsprogramm Copernicus der Europäischen Union und ist einer von zwei Radarsatelliten, die zusammen die Erdoberfläche im Blick haben. Die beiden halten Ausschau nach kleinsten Umweltveränderungen, etwa beim Abschmelzen von Gletschereis, dem Wandel der Landnutzung oder dem Zustand der Regenwälder, aber auch nach vorübergehenden Phänomenen wie Öllecks. Anhand der millimetergenauen und regelmäßigen Vermessung der Erdoberfläche lassen sich sogar Vulkanausbrüche vorhersagen. Sentinel-1A war 2014 gestartet worden, Sentinel-1B folge ihm im April 2016. Beide sollten mindestens sieben Jahre lang arbeiten, hatte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt erklärt.

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Wie die ESA jetzt erläutert, war die Wiederinbetriebnahme des ausgefallenen Satelliten in den vergangenen Tagen eigentlich "sorgfältig vorbereitet worden". Gearbeitet habe sie auch an Konfigurationsänderungen an Bord des Satelliten, die eine Wiederholung der "Anomalie" verhindern sollten. Dann sei jedoch deutlich geworden, dass ein schwerwiegenderes Problem vorliegt. Deswegen habe sie die Energiezufuhr für die Radarinstrumente nicht in Betrieb nehmen können und arbeite jetzt an der Behebung des zugrundeliegenden Problems. Bei Nutzern und Nutzerinnen der frei verfügbaren Daten von Sentinel-1B entschuldigen sich die Verantwortlichen für den Ausfall.

(mho)