Inititiative erwirkte 2001 Sperrung von 249 rechtsextremen Web-Angeboten

Die private Initiative "Zusammen gegen Rechts" hat heute ihren Jahresbericht vorgelegt.

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Die Initiative Zusammen gegen Rechts im Internet (ZgR) hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr die Sperrung von 249 deutschsprachigen rechtsextremen Internet-Adressen erwirkt. Das geht aus dem am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Tätigkeitsbericht der Initiative für das Jahr 2001 hervor.

"Das ist ein großer Erfolg und ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen den Rechtsextremismus im Internet", so Dennis Grabowski, Leiter der Initiative. Es sei ein wichtiges Signal an die "Internet-Nazis", dass es immer noch Menschen gebe, die sich "aktiv gegen den Missbrauch des Internet durch Rechtsextremisten zur Wehr setzen und demokratische Werte im weltweiten Netz verteidigen".

Laut der Initiative gebe es im Internet kaum noch rechtsextreme Seiten, die sich nicht mit rechtsextremer Musik auseinander setzten. Daneben würden immer mehr Nazi-Spiele sowie Propagandaschriften zum Download angeboten. So genannte Schwarze oder Hasslisten, die persönliche Daten politisch Andersdenkender enthalten, würden zunehmend mit Fotos der betroffenen Personen versehen.

Bei den 249 gesperrten Internet-Adressen handelt es sich nach Angaben des ZgR um Weiterleitungen, Domains und Subdomains oder um Adressen, die zu Mirror-Sites führten. 65 Prozent von ihnen lagen auf Servern in den USA, 24 Prozent in Deutschland und der Rest auf Servern im europäischen Ausland oder Asien.

Die am 3. Oktober 2000 in Berlin gegründete private Initiative betreut eine "Meldestelle" im Internet, bei der Internet-User rechtsradikale Web-Inhalte melden können. Hier gingen laut ZgR im vergangenen Jahr 2067 ernstzunehmende Meldungen ein. (anw)