Israelis und Palästinenser gemeinsam in der Cloud

Das "Web-Betriebssystem" G.ho.st setzt auf Flash und bietet neben den wichtigsten Anwendungen 15 Gigabyte kostenlosen Speicherplatz.

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Von
  • Christian Kirsch

Das vor drei Jahren von Zvi Schreiber ins Leben gerufene Global Host Operating System G.ho.st nimmt heute seinen Betabetrieb auf. Ziel des Projekts ist es, einen virtuellen Computer via Browser zur Verfügung zu stellen, der die am häufigsten benutzten Anwendungen mitbringt und sich von jedem Ort aus benutzen lässt.

Oberfläche und Bedienung des Web-Betriebssystems "G.ho.st" orientieren sich an Windows-Vorbildern.

So sind Zoho und Google Docs ebenso installiert wie Kalender- und Kontakt-Applikation, Mail-Programm und Browser sowie eine Flickr-Anbindung. Der Desktop orientiert sich hinsichtlich Bedienung und Aussehen an dem von Windows Bekannten.

Nutzer bekommen kostenlos 15 Gigabyte Speicherplatz auf dem System zur Verfügung gestellt, finanziert durch Werbeeinblendungen etwa im Mail-Client. Im Hintergrund werkelt Amazons Cloud-Dienst S3. Anwender brauchen neben einem aktuellen Browser ein Flash-Plug-in Version 8 oder jünger.

G.ho.st ist eine Gemeinschaftsentwicklung palästinensischer und israelischer Programmierer. Die Firma sitzt in Ramallah im Westjordanland, wo der größte Teil der 40 Entwickler arbeitet. Eine kleinere Gruppe ist in der israelischen Stadt Modiin beschäftigt. Eine G.ho.st-Friedensstiftung fungiert als "gemeinnütziger Arm" der Firma. Ihr Ziel ist es "Frieden und Bildung für Palästinenser und Israelis zu fördern." Es gebe Überlegungen, zu diesem Zweck kostenlose oder stark subventionierte Internet Cafés und Ausbildungsmöglichkeiten in schlecht entwickelten Regionen Palästinas und Israels zu schaffen. (ck)