Windows: Separate Partition für Programme?

Häufig wird empfohlen, Software unter Windows auf einer zusätzlichen Partition zu installieren. Ist das wirklich sinnvoll?

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 2 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Axel Vahldiek

Gelegentlich höre oder lese ich den Rat, unter Windows genutzte Anwendungen in eine separate Partition zu installieren. Was ist da dran?

Dahinter steckt üblicherweise die Idee, dass die Anwendungen unangetastet bleiben sollen, wenn Windows frisch installiert oder aus einem zuvor erzeugten Abbild (Image) wiederhergestellt wird. Das klappt in der Realität nur leider in den meisten Fällen nicht. Denn selbst wenn Sie eine Anwendung beispielsweise auf D: installieren, wird das Setup-Programm der Anwendung womöglich trotzdem diverse Daten auf jener Partition ablegen, in der Windows installiert ist (üblicherweise C:).

Das gilt für viele benutzerspezifische Einstellungen, die in Ihrem Benutzerordner etwa unterhalb des versteckten Ordners AppData landen, aber auch für allgemeine Einstellungen der Anwendung für alle Nutzer unter C:\ProgramData. Von einer Anwendung erzeugte Daten landen je nach Typ gern in Ihrem Benutzerprofil unter Bilder, Dokumente, Musik oder Videos. Dass Anwendungen dort Dateien speichern, bekommen Sie womöglich nicht einmal mit, weil es etwa Dokumentenvorlagen oder Spielstände sind, die Sie eigentlich bloß in der Anwendung oder im Spiel selbst verwalten. Hinzu kommt, dass Anwendungen Einstellungen in der Registry speichern können. Schließlich: Was eine Anwendung wo speichert, hängt von Lust und Laune ihrer Programmierer ab. Es lässt sich also nicht allgemein vorhersagen.

Die Folge davon ist, dass viele nicht auf C: installierte Anwendungen Probleme verursachen, sobald Sie Windows sauber neu installieren oder aus einem Image wiederherstellen. Die Bandbreite reicht dabei von verlorenen Einstellungen für einen oder alle Nutzer über Startprobleme der Anwendung bis hin zum Datenverlust.

Eine Ausnahme gibt es allerdings: Sogenannte Portable Apps kommen ohne Installation aus und speichern alles in dem Verzeichnis, in dem sie installiert sind. Das "Installieren" beschränkt sich dabei üblicherweise auf das bloße Entpacken. Solche Portable Apps wurden ursprünglich erfunden, um sie auf USB-Sticks herumtragen zu können. Heutzutage bieten sie sich eher für die Trennung von Betriebssystem und Anwendungen an. Ihre Stärken spielen sie aber vor allem dann aus, wenn Sie sie in einen Cloudspeicher wie OneDrive oder Dropbox packen – dann haben Sie die Anwendungen auf all Ihren Rechnern synchron, und sobald Sie auf einem Rechner eine Einstellung in der App ändern, gilt sie auch gleich auf Ihren anderen Rechnern. (axv)