iPhone-NFC für Konkurrenz blockiert: EU bereitet angeblich Beschwerde vor

Nur Apple Pay darf die NFC-Schnittstelle des iPhones für Zahlungen verwenden. Die EU-Kommission hält das offenbar für Wettbewerbsverzerrung.

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Apple-Pay-Chefin
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Apple droht offenbar die erzwungene Öffnung der NFC-Schnittstelle des iPhones: Die EU-Kommission hält die feste Verknüpfung der Nahfunkschnittstelle mit Apple Pay einem Bericht zufolge für wettbewerbswidrig. Nur Apples Payment-Dienst respektive die auf jedem iPhone vorinstallierte Wallet-App darf NFC für kontaktlose Zahlungen verwenden, andere Zahlungsdienste und Banken können keine direkten Transaktionen über die Schnittstelle abwickeln.

Die Wettbewerbshüter werden voraussichtlich schon in der kommenden Woche ihre Beschwerdepunkte an Apple übermitteln, wie die Financial Times am Donnerstag unter Berufung auf informierte Personen berichtet. Apple solle beschuldigt werden, Dienste wie PayPal sowie Bankhäuser in unfairer Weise von der Nutzung des iPhone-Wallets auszuschließen. Die Abschottung der NFC-Schnittstelle diene der Sicherheit, betonte Apple in der Vergangenheit mehrfach.

Die feste Bindung von NFC an Apple Pay untersucht die EU-Kommission bereits seit knapp zwei Jahren. Man habe Bedenken, dass so der Wettbewerb verfälscht und die Wahlmöglichkeiten für Nutzer verringert werden, betonte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager bei der Einleitung der Untersuchung im Jahr 2020. Vestager hatte zuvor schon moniert, dass das iPhone "ziemlich beharrlich" zur Inbetriebnahme von Apple Pay drängt.

Zu Beginn ging es bei der Untersuchung offenbar auch um die Bedingungen für die Nutzung von Apple Pay in Shopping-Apps sowie auf Webseiten, später geriet dann Berichten zufolge die abgeschottete NFC-Schnittstelle in den Fokus.

In Deutschland weigerten sich ursprünglich die Sparkassen, bei Apple Pay mitzumachen und forderten stattdessen die Öffnung der NFC-Schnittstelle – stiegen dann aber doch bei Apples Bezahldienst ein und sehen dies inzwischen als Erfolgsgeschichte. Aus den USA gab es zuletzt Berichte, dass sich erste Banken an den Transaktionsgebühren stören, die sie für jede Apple-Pay-Zahlung an Apple abführen müssen.

(lbe)