Proxmox VE 7.2 mit vielen Neuerungen für Backups

Die neue Version des Proxmox Virtual Environment 7.2 übernimmt Rust-Code aus anderen Proxmox-Projekten via Perl und hilft, Backups besser zu dokumentieren.

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Von
  • Michael Plura
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Die Proxmox Server Solutions GmbH aus Wien hat Version 7.2 ihres Proxmox Virtual Environment veröffentlicht. Proxmox VE ist eine HA- und clusterfähige Open-Source-Lösung für den simultanen Betrieb von Linux-Containern und virtuellen Maschinen. Es basiert auf Debian GNU/Linux und ist über eine zentrale Weboberfläche zu administrieren.

Die neue Version 7.2 setzt auf Debian GNU/Linux 11.3 "Bullseye" auf, dem die Proxmox-Entwickler einen Linux-Kernel 5.15.30 spendieren. Über LXC 4.0.12 stellt Proxmox VE schlanke Linux-Container bereit, vollwertige virtuelle Maschinen laufen unter KVM/QEMU 6.2.0. Neben den unter Debian GNU/Linux verfügbaren klassischen Dateisystemen liefern die Wiener das moderne ZFS 2.1.4 mit Proxmox VE 7.2 aus und nutzen dessen Funktionen. Wie alle anderen Komponenten stammt auch die verteilte Speicherlösung Ceph Pacific 16.2.7 (optional Ceph Octopus 15.2.16 bis Mitte 2022) aus dem Open-Source-Lager.

Um Backups besser zu dokumentieren und damit leichter wiederzufinden, verwendet Proxmox VE Notiz-Vorlagen. Die Vorlagen können Variablen enthalten (beispielsweise {{node}} : {{guestname}} - ({{vmid}}), die beim Erstellen des Backups vom System automatisch mit den entsprechenden Werten ausgefüllt werden.

Beim Anlegen eines Backup-Prozesses gibt es nun auch die Möglichkeit, über einen neuen Hook namens "job-init" Aufgaben vor dem Start des eigentlichen Backups auszuführen – beispielsweise einen speziellen Storage-Server zu starten. Beim Wiederherstellen kann der Administrator mehr Einstellungen als zuvor mit individuellen Werten überschreiben.

Über "perlmod" importieren die Proxmox-Entwickler eigenen Rust-Code aus anderen Proxmox-Projekten in Form von Perl-Paketen. Was ein wenig umständlich klingt, hat einen praktischen Nutzen, denn über "perlmod" wurde so bereits der "Next-Event-Scheduling"-Code aus dem Proxmox Backup Server in Proxmox VE 7.2 übernommen. Das Modul des Backup Servers beherrscht ein erweitertes Scheduling und erlaubt umfangreichere Einstellungen.

Proxmox VE 7.2 ist wieder ein wenig komfortabler als seine Vorgängerversionen. Mit "proxmox-boot-tool kernel pin" legt man etwa fest, welcher Linux-Kernel einmalig (oder dauerhaft) beim nächsten Start verwendet werden soll. Wer häufig neue Linux-Container oder vollwertige virtuelle Maschinen erstellt, wird sich über die Möglichkeit freuen, die Bereiche für Vorschläge der eindeutigen VMIDs des Einrichtungsassistenten selbst festlegen zu können. Sind oberer und unterer Wert identisch, schlägt die Automatik gar keinen Wert vor, sondern fordert immer eine manuelle Eingabe.

Einzelne Container-Volumes oder VM-Festplatten können über das WebGUI einem anderen Gast zugänglich gemacht werden, wobei sich der Anschlusspunkt (Bus/Mountpoint) ändern lässt.

Sämtliche Neuerungen werden in den Release Notes zu Proxmox VE 7.2 aufgeführt. Das Proxmox Virtual Environment 7.2 steht ab sofort zum kostenlosen Download bereit und kann ohne weitere Kosten eingesetzt werden. Firmen können umfangreichen Enterprise-Support ab 95 Euro pro Jahr (netto) und CPU hinzubuchen.

(axk)