Apple öffnet Chromecast und anderen die Tür zum iPhone, iPad und Mac

Bislang hatten andere Hersteller gegenüber AirPlay das Nachsehen. Künftig können Nutzer sich vielleicht Inhalte etwas komfortabler über Streamingsticks ansehen.

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Streaming via TV

(Bild: pixinoo / Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Streaming-Adapter wie der Chromecast von Google können künftig etwas leichter von Apple-Geräten wie iPhone, iPad, Mac und Apple Watch angesteuert werden. Zumindest die Voraussetzungen hierfür schafft Apple mit neuen Entwicklerwerkzeugen, die auf der jährlichen Konferenz WWDC vorgestellt wurden. Die neue Möglichkeit dürfte auch für Hersteller wie Spotify und Sonos von Interesse sein, da sie die Hürde für Entwickler senken könnte, andere Streaminggeräte als die von Apple in ihren Apps zu unterstützen.

Ein neues Framework namens DeviceDiscoveryExtension ermöglicht es, dass ab iOS 16, iPadOS 16, tvOS 16 und watchOS 9 Geräte von anderen Herstellern in dem gleichen Systemmenü angezeigt werden können wie Apples eigenes AirPlay. Das wäre eine deutliche Verbesserung gegenüber dem jetzigen Zustand, wo zum Beispiel Google in der YouTube-App ein verschachteltes Menü vorsieht, aus dem wahlweise per AirPlay an ein Apple-Gerät oder an den Chromecast übertragen werden kann.

Damit der Chromecast und andere Geräte in der Liste auftauchen, müssen die Hersteller allerdings erst eine entsprechende Extension programmieren und als Software Development Kit bereitstellen. Da diese aber bislang immer gegenüber Apples geschlossenem Ecosystem das Nachsehen hatten, dürften diese an der Möglichkeit wahrscheinlich interessiert sein. Tatsächlich müsste aber wohl jeder Entwickler weiterhin gezielt für die Unterstützung des jeweiligen Streaming-Sticks in seiner App sorgen. Ein Automatismus, dass Streaming-Geräte in allen Apps auftauchen, wie das bei AirPlay der Fall ist, scheint nicht vorgesehen zu sein.

Laut Apple laufen die neuen Extensions in einem Systemprozess und suchen im lokalen Netzwerk und per Bluetooth nach dem speziellen Media-Adapter. Sofern dieser gefunden wird, integriert Apple ihn automatisch in die Menüanzeige.

DeviceDiscoveryExtension läuft in einer sogenannten Sandbox, ist also abgeschottet von anderen Prozessen auf den Geräten. Daher brauchen Entwickler nicht nach Genehmigungen fragen, um das lokale Netzwerk oder Bluetooth zu nutzen. Diese Abfragen hatte Apple vor einigen Jahren eingeführt, um den Datenschutz zu verbessern. Trotz ihres Nutzens nerven sie auch einige Nutzer, da die Zahl solcher Abfragen in den vergangenen Jahren inflationär zugenommen hat. Somit leistet Apple mit dem Framework auch einen Beitrag dazu, deren Zahl zu reduzieren.

Die neuen Versionen der Betriebssysteme Apples befinden sich in der Betaphase. Die finalen Versionen erscheinen im Herbst.

(mki)